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Bis Sonntag darf in Kluftern gestaunt werden

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Friedrichshafen / sz - Jetzt aber schnell: Die Ausstellung „Das waren Zeiten“ wird am Montag, 15. September, abgebaut. Seit Mitte Mai sind die 34 großformatigen, historischen Abbildungen in Kluftern, Lipbach und Efrizweiler zu sehen, die anlässlich des 1250-jährigen Bestehens der Ortschaft vom Geschichts- und Heimatverein konzipiert wurden. Eine Ausstellung, „die Geschichte begreifbar macht“, sagt Bernd Caesar, Vorsitzender des Geschichtsvereins.

Entlang der Straßen und auf den Plätzen sind die auf Tuch gedruckten Fotos zu sehen. Jedes ist an einem Originalschauplatz befestigt. „Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten“, freut sich Caesar, „und das nicht nur aus dem Ort“. Der Geschichtsverein erhielt beispielsweise eine E-Mail eines Bermatingers, der bedingt durch die Straßensperrung bei Raderach im August durch Kluftern fuhr, die Idee lobte und meinte: „Ich finde es schön, dass Sie die Lebensleistung Ihrer angestammten Bevölkerung erhalten und auf diese Weise weiterleben lassen. Das ist sehr viel persönlicher und aussagekräftiger als jedes Denkmal.“

Es sei eben eine Ausstellung der etwas anderen Art, meint Caesar, der rät, sie mit dem Fahrrad zu erkunden. „Die Strecke ist gut vier Kilometer lang“ und wer sie noch einmal sehen wolle, könne das noch bis einschließlich Sonntag. Zur Ausstellung hat der Geschichtsverein einen Katalog erstellt, der die Fotos zeigt und mit entsprechenden Hinweistexten ergänzt. Das Heft beinhaltet Informationen zu den jeweiligen Darstellungen. Beispielsweise über das Zugunglück vor 75 Jahren, bei dem über 100 Menschen starben und das zu den größten Eisenbahnunglücken in der Geschichte der deutschen Bahn zählt. Familiengeschichten, wie die der Familie Büchele, die den ersten Holzvergasertraktor in Kluftern besaß. oder des Rosshändlers und Wirtes Ignatz Schober mit seiner Frau Maria. Sie haben 1927 das Wirtshaus „Zum scharfen Eck“ betrieben, das in diesem Jahr seinen 140. Geburtstag feiert, oder über den Einsatz von sogenannten „Baumspritzen“, einem landwirtschaftlichen Gerät, mit denen Landwirte bis in die Wipfel der Hochbaumstämme ihre Spritzmittel anbringen konnten.

Bilder einer vergangenen Zeit, angereichert mit kleineren Texten, die nicht nur den Bildinhalt erklären, sondern auch von Geschichten „drumherum“ erzählen. Ergänzend ist auf der Rückseite des Kataloges ein Übersichtsplan abgebildet. Jedes Fotos ist nummeriert und kann der Übersicht entsprechend besucht werden. „Nach dem Abbau werden die Rahmen zerlegt, die Fototücher gewaschen und dann im Archivraum des Geschichtsvereins aufbewahrt“, sagt Bernd Caesar. Zwar würden einige Bilder auch an dem Tag der Betriebsamkeit am 21. September entlang der Bahnhofstraße aufgestellt, aber das habe dann einen anderen Ausstellungscharkater. „Das Schöne daran ist es, die Bilder an den Orten zu sehen, an denen sie auch damals aufgenommen wurden.“ Bis Sonntag besteht noch Gelegenheit dazu.

Den Katalog gibt’s bei der Ortsverwaltung, in der Gangolf-Apotheke, dem Rewe-Markt und in der Bahnhofstraße im Fitness-Tempel. Er kostet acht Euro.


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