Friedrichshafen / ler - Wie bastelt man ein Steinzeitmesser mit Lederscheide? Das haben sich die elf Kinder, die am Freitag am Ferienprogramm im Medienhaus teilgenommen haben, herausgefunden. Archäologe Rudolf Walter aus Schelklingen ging mit den Kleinen auf Zeitreise in die Steinzeit.
Der Raum für die kleinen Archäologen im Medienhaus ist liebevoll eingerichtet. Ein Zelt, viele Ritterhelme, Knochen und der Geruch von Tierfellen machen es den Kindern leicht, sich in die Vergangenheit zu versetzen. Um die jungen Teilnehmer in die Steinzeit einzuführen, liest Rudolf Walter eine Geschichte vor, die von Werkzeugen und dem Alltag der damaligen Zeit handelt. In die Tierfelle gekuschelt hören die Kinder gebannt zu. Dann erklärt Walter die wirklich wichtigen Dinge des Mittags: wie ein Steinzeitmesser mit Lederscheide gebastelt wird. „Ich möchte ein ganz langes Messer“, verlautet Finn Kruszynski (9). „Ich auch“, stimmen die anderen lautstark mit ein. Ja, die Steinzeitkinder von heute treiben Walter die Schweißperlen auf die Stirn.
Ohne richtiges Werkzeug wird nun zur Tat geschritten. „Die Steine sägen wie ein echtes Messer“, stellt Leon Feuerstein (9) erstaunt fest. Die Werkzeuge von damals seien auch heute noch sehr scharf, erklärt Rudolf Walter und die kleinen Archäologen haben den Dreh schnell raus und wissen, wie’s geht. Fell aussuchen, Löcher durchstechen, Faden durchziehen: Fertig ist die Lederscheide. „Ich male hier auf das Fell und dann säge ich drumrum“, erklärt mir Julia. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht: „Das ist ganz schön anstrengend“, stellt die neunjährige Madeleine Hoher beim Sägen ihres Fells fest.
Nachdem die Steinzeitmesser mit Lederscheide fertig sind, wird zum Abschluss noch ein Feuer entfacht. Mit echten Feuersteinen versteht sich. Das trägt noch mehr zum Steinzeit-Feeling bei, das die Kinder an diesem Tag erleben durften.