Friedrichshafen / sz - Die geplante Modernisierung des Häfler Stadtbahnhofs wird immer konkreter. Die Bahn will mit den Umbauten 2019 beginnen. Hinter dieser guten Nachricht steckt freilich auch eine schlechte für die Stadt. Der Umbau wird teurer. Nach aktuellem Stand der Dinge soll die Zeppelin-Stadt 2,66 Millionen Euro in die Modernisierung ihres Stadtbahnhofs einbringen. Ursprünglich war von einer Häfler Kostenbeteiligung in Höhe von 1,6 Millionen Euro die Rede.
Wenigstens soll es nicht noch teurer werden, wie Baubürgermeister Stefan Köhler im TA am Dienstag erläuterte im Vorfeld des Empfehlungsbeschlusses an den Gemeinderat erläuterte. Deshalb nicht, weil die Bahn der Stadt für die Planung eine Kostendeckelung zugesichert habe. Und: Zum Ausgleich der Mehrkosten wolle die Bahn die Investitionskosten für den dritten Aufzug übernehmen. Den einzig vorhandenen hatte die Stadt gebaut. "Die Bahn zeigt Entgegenkommen", sagte am Dienstag Wolfgang Köhler, Leiter des Häfler Stadtbauamts. Allerdings bleiben die Unterhaltungskosten weiterhin bei der Stadt.
Ohne Vollsperrung geht’s nicht
Nach Worten von Volker Memmler, Bahn-Projektleiter der Modernisierung, "wird bei laufendem Zugbetrieb gebaut". Deshalb werde auch nachts gearbeitet. Allerdings ist die Modernisierung ohne zeitweise Vollsperrung nicht möglich. Grundsätzlich braucht es nun ein Planfeststellungsverfahren. "Verzögerung sind denkbar." Derzeit steht der Baubeginn 2019 im Terminkalender der Bahn. Ursprünglich war auch schon mal von 2018 die Rede.
Trotz dem Versprechen von Memmler, dass die Häfler einen "modernen Bahnhof bekommen, der nach zeitgemäßen Bahnmaßstäben auch optisch ansprechend aussehen wird", machte sich im Gremium unüberhörbar Unmut breit. Gerlinde Ames (FDP) "Freude ist trotz kommender Barrierefreiheit immer noch nicht da". Deshalb nicht, weil man viel zu lange einen "unwürdigen Bahnhof" hatte. Es sei nicht nachvollziehbar., warum das Ganze so lange gedauert habe. Ins selbe Horn stieß auch ÖDP-Rätin Annedore Schmid. "Wir hinken 20 Jahre hinterher. Wir Häfler fragen uns schon, warum wir von der Bahn so vernachlässigt werden." Klare Worte sprach auch Heinz Tautkus. Er forderte mit Blick auf die Planung "ein faireres Miteinander von Gepäckträgern und Radfahrern". Die geplanten Fahrradschiebe-Rinnen auf Kosten der Gepäckbänder seien nicht angemessen, meinte der SPD-Rat.
"Die Modernisierung kommt, wenn auch sehr spät", bekundete Stefan Köhler mit Blick auf die (gefühlt) unendliche Geschichte Modernisierung dse Stadtbahnhofs.