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Zwei Häfler fahren kreuz und quer durch Afrika

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Friedrichshafen / sz - Einfach mal drei Wochen Urlaub nehmen, einen Gebrauchtwagen kaufen, damit quer durch Afrika fahren und Spenden für ein Kinderhaus in Mauretanien sammeln: Die Friedrichshafener MTU-Ingenieure Frank Schäferling und Frank Everding haben genau das gewagt. Sie haben bei der "Dust and Diesel"-Rallye teilgenommen. Und sie würden es jederzeit wieder tun.

"Ich bin schon vor vielen Jahren auf die "Dust and Diesel"-Rallye aufmerksam geworden und habe lange nach einem passenden Mitfahrer gesucht", sagt Schäferling. Den hatte er in seinem Arbeitskollegen Frank Everding endlich gefunden. Nach dem Kauf und Umbau eines gebrauchten Mercedes Benz habe dem Abenteuer Afrika im Mai dann nichts mehr im Wege gestanden.

Der Weg ist frei wählbar

Beide haben zum ersten Mal an einer solchen Rallye teilgenommen. "Wir wussten nicht genau, was uns erwartet", sagt Schäferling, der über die Reise dann auch einen Blog geführt hat. Am 30. April machten sich die beiden gemeinsam mit einem weiteren Team aus Kempten auf die Reise nach Nimes in Frankreich. Von dort aus ging es am nächsten Tag weiter nach Spanien zur Vorbesprechung mit dem Organisator Florian "Flo" Schmidt und den anderen Teilnehmern. Das Ziel war für jeden Tag fix, aber die Strecke konnten die Teilnehmer selbst zusammenstellen.

"Genau diese Freiheit zur Eigenorganisation hat mir sehr gut gefallen", betont Schäferling. "Ich mache gerne Abenteuerurlaub und liebe es, mich selbst durchzuschlagen."

Mit insgesamt 22 Fahrzeugen fuhren sie auf einer Fähre nach Afrika. Es folgte ein nervenaufreibender Trip über Landesgrenzen hinweg und durch Weichsandfelder an der afrikanischen Westküste. Dort war es nicht ganz ungefährlich: Das Auswärtige Amt warnte vor solchen Rallyes wegen der Terrorgefahr. Deshalb erwartete die Teilnehmer an der Grenze von Marokko nach Mauretanien auch ein Militärkonvoi. "Das war anfangs schon ein mulmiges Gefühl, aber insgesamt habe ich mich doch recht sicher gefühlt", erinnert sich Schäferling.

Oft waren sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang unterwegs. Tagsüber erreichten die Temperaturen glücklicherweise höchstens 38 Grad. Jeden Abend um 19 Uhr gab es eine Besprechung, in der die nächsten Ziele geklärt wurden. Alle drei bis vier Tage legten sie Pausen ein, die auch dringend nötig gewesen seien. "Ich hätte nicht erwartet, dass man für dieselben Streckenkilometer doppelt so viel Zeit braucht wie in Deutschland", wundert sich Schäferling. Das liege nun mal an den unbefestigten Straßen. Aber so habe man genug Zeit gehabt, die atemberaubende Landschaft zu genießen und freie Tage für Ausflüge und Erkundungen zu nutzen, wie zum Beispiel nach Medina in Marrakesch.

An die Grenzen gehen

Besonders viel Spaß haben die Fahrten durch den weichen Sand der Wüstenpassagen gemacht, schwärmt Schäferling. "Es war toll, mit dem Auto bis an die Grenzen zu gehen." Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war die Nacht, die sie in der Wüste gecampt hatten.

Wichtigstes Ziel der Rallye war aber das Kinderhaus in Mauretanien, dem die Spenden zugute kommen. Knapp 15 000 Euro kamen durch den Verkauf der Rallye-Fahrzeuge vor Ort zusammen. Für Schäferling war das sein schönstes Erlebnis bei der Rallye: "Die Kinder werden dort gut versorgt und haben sich sehr über unseren Besuch gefreut." Obwohl die Kinder nur Arabisch und Französisch sprachen, sei das kein Problem gewesen: "Wir haben uns mit Händen und Füßen verständigt. Besonders an den mitgebrachten Malbüchern und Seifenblasen hatten die Kinder viel Spaß."

Letztes Ziel der Reise war Senegal: Dort trafen sich alle Teilnehmer noch einmal in der Zebra-Bar. Es sei ein tolles Gefühl gewesen, es geschafft zu haben: Eine Mischung aus Stolz und Freude, berichtet Schäferling. Sein Fazit: "Ich würde es jederzeit wieder tun."


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