Friedrichshafen / sz - Seit Weihnachten vergangenen Jahres bereiten sich die Schüler der Don-Bosco-Schule aus Ettenkirch und der Albert-Merglen-Schule auf das Seehasenmusical vor. 150 Akteure werden auf der Bühne mit ihrem Stück "Grenzenlos" zu sehen sein. Mit der Musik von Tobias Rienth entführen die Schüler ihr Publikum in das "Vierfarbenland". Das Musical ist frei nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Gina Ruck-Pauquet entstanden.
Bunt wird es werden auf der Bühne des Hugo-Eckener-Saals. Es wird getanzt, gesungen und geschauspielert – doch bevor es so richtig bunt zugeht, müssen die Akteure Grenzen überwinden und Neues zulassen. Denn im " Vierfarbenland" leben die Grünen, die Gelben, die Blauen und die Roten strikt voneinander getrennt. Jedes Land ist davon überzeugt, die einzig wahre Farbe zu tragen. Gegenstände, Menschen und sogar die Gedanken sind in der jeweiligen Landesfarbe eingefärbt. Dabei werden die Kinder bunt geboren, verlieren aber im Laufe der Jahre ihre vielen Farben und nehmen die, des eigenes Landes an. Mauern verhindern, dass sich die Farben mischen. Die Gelben rechnen in Gelb, die Blauen tanzen in Blau, die Roten singen rot und die Grünen wandern übers grüne Grasmeer. Bis auf Erbs, ein Kind, dass in bunt träumt und Visionen von einem gemeinsamen, inklusiven Land hat, in dem jeder seine Stärken zeigen und mit anderen teilen kann. Das Musical der Grundschüler hat das Buch von Gina Ruck-Pauquet erweitert. Der "weiße Weise" steht für Toleranz und begleitet Erbs, während der Schwarze mit seinem Assistenten die Macht verkörpert.
Es ist ein rührendes Stück über Verständnis für das Anderssein. Tobias Rienth hat das Musical vertont. Die Zuschauer dürfen sich auf schmissige Melodien wie den Pflaumentango, den Erdbeer-Rap oder den Zitronenblues freuen. Er wird eigens für die Seehasenaufführung anreisen und mit den Kindern am folgenden Tag einen Workshop über die Entstehung eines Musicals geben.
Viele Helfer im Hintergrund
"Das soll ein kleines Dankeschön sein", sagt Julie Adam, Schulleiterin der Don-Bosco-Schule. Denn dem bevorstehenden Donnerstag sind viele Probentage und –Wochenenden bis hin zu einem einwöchigen Workshop vorausgegangen. "Letztes Jahr Weihnachten haben wir bereits mit dem Casting angefangen und versucht, die von den Schülern gewünschten Rollen zu berücksichtigen", berichte Julie Adam. Es sei eine große Aufgabe gewesen, sämtliche Arbeiten zu koordinieren. Neben den Darstellern arbeiteten noch viele im Hintergrund. Hinzu kämen die Proben des Projektchors, die sich für das Musical zusammengefunden haben. Ohne das Engagement zahlreicher, ehrenamtlicher Mitarbeiter aus Lehrer- und Elternschaft, aber auch aus dem Freundeskreis und anderer Häfler Beteiligter, die keine Kinder an diesen Schulen haben, "wäre das nicht zu stemmen gewesen", bedankt sich Julie Adam.
Dass sich die Arbeit gelohnt hat, werden die Akteure am kommenden Donnerstag beweisen.