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Stadt zeichnet ihre Künstler aus

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Friedrichshafen / sz - Elf Menschen haben sich für den Künstlerförderpreis 2016 der Stadt Friedrichshafen beworben.

Vier von ihnen hat die fünfköpfige Jury um Bürgermeister Andreas Köster als Preisträger ausgewählt: SZ-Mitarbeiterin Lena Reiner, Marcello Ragone, Catarina Zoe Weiland und Johann Wolpold. Für die Förderung von jungen Künstlern und Kulturprojekten gibt es es von der Stadt insgesamt 12000 Euro.

"Die Auszeichnung ermöglicht mir, einmal länger an einem Projekt zu arbeiten ", freut sich Lena Reiner. Seit 2012 arbeitet die Fotografin und Journalistin unter anderem für die Schwäbische Zeitung. Sie selbst bezeichnet sich als Menschenfotografin. Bei ihren Fotografien nähert sie sich den Menschen in zum Teil sehr privaten Aufnahmen.

Passanten in der Fußgängerzone oder Flüchtlinge in ihren Unterkünften – das sind nur zwei Beispiele für ihre Arbeit. "Die Kunst darin besteht, dass die Menschen die Kamera vergessen. Das geht mit viel Ruhe und an einem vertrauten Ort", erklärt Lena Reiner ihre Arbeitsweise.

Neue Ausstellung in Arbeit

Aktuell arbeitet sie an einer Ausstellung über Flüchtlinge. Ein Thema, das ihr nicht nur wegen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit von 2005 bis 2008 beim Dritte-Welt-Laden Ludwigsburg am Herzen liegt. Als Helferin erlebte sie Anfang Januar die Ankunft von Hunderten Flüchtlingen auf der griechischen Insel Kos in Schlauchbooten.

Zudem half sie im Flüchtlingslager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze. Reiner sagt: "Bei diesem Ausstellungsprojekt konzentriere ich mich aber nicht nur auf die Medien Fotografie und Text. Es wird auch Tonaufnahmen geben, in denen Flüchtlinge von ihrer Flucht aus den Kriegsgebieten erzählen."

In ihrer Arbeit setzt sich Reiner immer wieder mit gesellschaftlichen Fragen auseinander. Das hat die Künstlerförderpreis-Jury überzeugt: "Ein Künstlerförderpreis der Stadt soll es Lena Reiner ermöglichen, sich der künstlerischen Fotografie, die häufig unbezahlt ist, widmen zu können."

Kunst erinnert an Minimal Art

Mit Alltagsdingen wie Tassen, Pizzakartons und Spielkarten begeistert der in Friedrichshafen geborene Marcello Ragone die Jury. Diese Gegenstände löst er aus ihrem ursprünglichen Kontext heraus. Aus farbigen Heftzwecken werden so Landschaftsbilder oder aus Pistazienschalen Teppiche.

Laut Jury-Begründung erinnert seine Kunst an Werke der Minimal Art. Freie Kunst studierte Ragone bis 2014 an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und war Meisterschüler bei Professor Walther Dahn. Sein künstlerischer Weg durch seine Ausbildung, künstlerische Praxis und Entwicklungsfähigkeit sei vielversprechend, urteilt die Jury.

Die jüngste Preisträgerin in diesem Jahr ist Catarina Zoe Weiland. 1997 wurde sie in Friedrichshafen geboren. Ihre Leidenschaft ist das Cello. Mit musikalischer Begabung, großem Fleiß und Ernsthaftigkeit habe die junge Künstlerin musikalische Leistungen auf höchstem Niveau erbracht, lautet das Urteil der Jury.

In den vergangenen beiden Jahren legte Weiland ihren Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit Werken in mehreren Besetzungen aus dem Bereich Kammermusik. Beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert 2015" erhielt Weiland einen ersten Preis und einige Sonderpreise im Zwölftett.

Mit der Trompete überzeugt

Ebenfalls ein Teilnehmer bei "Jugend musiziert" war Johann Wolpold. 1993 wurde er in Tettnang geboren, ist in Friedrichshafen aufgewachsen und zur Schule gegangen. Bei "Jugend musiziert" ist der Trompetenspieler mehrfacher Preisträger in Solo- und Kammermusikwertungen. Wolpold absolviert seit 2013 an der Musikhochschule Würzburg ein künstlerisch-pädagogisches Musikstudium mit Hauptfach Trompete. Die erste Hürde auf dem Weg zum Berufsmusiker hat er damit bereits genommen. Laut Jury qualifiziert sich Wolpold durch seinen Ausbildungsstand und sein musikalisches Engagement für den Künstlerförderpreis.

Aufgabenverteilung in der Jury

Vorsitzender der Jury des Künstlerförderpreises ist Bürgermeister Andreas Köster. Weitere Mitglieder sind Sabine Hermann von der Musikschule, Franz Hoben und Jürgen Deeg vom Kulturbüro sowie Ina Neddermeyer vom Zeppelin-Museum. Beworben hatten sich Künstler aus den Bereichen Bildende Kunst, Klassische Musik, Popularmusik und Literatur.


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