Friedrichshafen / sz - Seit vielen Jahren unterrichten Lehrer der Musikschule Friedrichshafen an vielen Schulen der Stadt. Welche Früchte dieser Unterricht trägt, das konnten Besucher man am vergangenen Freitagabend hören.
120 Schüler hatten sich zum gemeinsamen Musizieren im Bernd-Wiedmann-Haus zusammengefunden. Das Altersspektrum reichte dabei von der zweiten bis zur siebten Klasse. "Gemeinsam", das war das Leitmotiv der gesamten Veranstaltung denn dieses Thema liegt der Leiterin der Musikschule, Sabine Hermann-Wüster, ganz besonders am Herzen: "Gemeinsam in der Gruppe zu musizieren, das schafft viel mehr Motivation als alleine an seinem Instrument zu sitzen." Außerdem kommen durch die Verbindung mit der Musikschule die beteiligten Häfler Schulen miteinander in Kontakt und lernen sich noch besser kennen.
Vor der Veranstaltung dauert es bei so einer Menge junger Schüler natürlich ein wenig, bis alle ihren Platz gefunden hatten. Als erste enterte die "Musikwelt" der zweiten Klasse der Albert-Merglen-Schule die Bühne und begann die Vorstellung mit einem zweistimmigen Gesang. Im zweiten Lied teilte sich diese Gruppe dann auf und ein Teil der Gruppe begleitete seine Kameraden nun mit Orf-Instrumenten.
Der Musikwelt folgten dann die Singklassen der Ludwig-Dürr-Schule unter der Leitung von Elisabeth Hässler, die Lieder mit Bewegung zeigten. Vom gegenseitigen Abklatschen im ersten Lied gingen die Mitglieder dieses Chors nachher dazu über, sich während des Gesangs eine Weltkugel gegenseitig zuzuwerfen. Begleitet wurden sie dabei vom Percussion-Ensemble der Musikschule unter der Leitung von Harald Fuchsloch. Deren Mitgliedern steckt der Rhythmus offenbar im Blut, denn schon vor Beginn der Veranstaltung hatten sie auf ihren Plätzen klatschend die Taktschläge geübt.
Musik aus der Rappelkiste
Danach wurde es deutlich lauter, denn die darauf folgende Cajon-Gruppe der Pestalozzi-Schule (ebenfalls unter Leitung von Herrn Fuchsloch) machte schon beim Hereinkommen kräftig fetzigen Radau auf ihren Rappelkisten. Auf der Bühne brachten die Schüler dann mit Hip-Hop- und Rock’n’Roll-Rhythmen einmal gänzlich andere Klänge in den Konzertsaal.
Dann ging es im Saal noch einmal kräftig durcheinander, als eine Menge Streicher und Bläser ihre Spielorte vor der Bühne einnahmen. Das Streicherorchester der Albert-Merglen-Schule unter Leitung von Andres Schreiber und die Streicherklasse Ailingen unter der Leitung von Valerya Koryeva boten dann noch etwas Besonderes: Obwohl sie stets getrennt geprobt hatten, spielten sie nämlich einige Stücke zusammen – und das klappte ohne Schwierigkeiten. Hier kam noch einmal das Motto der Veranstaltung "Gemeinsam" voll zum Zuge.
Im Wechsel mit den Streichern traten zudem die Bläser-AG Schreienesch und die Banda Piccola unter der Leitung von Thomas Unger auf. Auch das Percussion-Ensemble der Musikschule war wieder mit dabei. Gut eine Stunde dauerte das Konzert der zahlreichen Jungmusiker. Mit dem Ergebnis dieses Abends ist Sabine Hermann-Wüster voll und ganz zufrieden: "Ich bin beeindruckt, was sich bei den Kindern innerhalb von nur zwei Jahren entwickelt hat." Aber noch etwas anderes war ihr wichtig: "Wir wollten den Kindern eine Gelegenheit geben, zu zeigen was sie gelernt haben und dafür Applaus zu bekommen, damit sie sehen, dass sich ihre Mühe gelohnt hat."
Das hat sie sich sicher, denn der Applaus von Eltern und anderen Zuschauern ließ daran keinen Zweifel.