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Kreuzung sorgt für hitzige Diskussion

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Friedrichshafen / sz - Täglich fahren Hunderte Jugendliche in Friedrichshafen mit dem Rad zur Schule. Doch wie sicher sind die Strecken?

Das hat sich der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club Bodenseekreis (ADFC) mit Vertretern der Stadt sowie der Ludwig-Dürr-Schule und interessierten Bürgern am Donnerstagnachmittag angeschaut. Für großen Gesprächsbedarf sorgte dabei die Kreuzung Jettenhauser Straße/ Waggershauser Straße/ Colsmanstraße.

20 Teilnehmer bei Radtour

An diesem Knotenpunkt an der Ludwig-Dürr-Schule ereignete sich vor rund zwei Jahren, im November 2014, ein schwerer Unfall: Ein Lastwagenfahrer übersah beim Abbiegen von der Colsmanstraße nach rechts in die Waggershauser Straße eine elfjährige Radfahrerin. Beide hatten grün. "Meine Tochter wurde damals schwer verletzt", erzählte Tanja Gessler, die Mutter der jungen Radfahrerin. Gessler ist eine von rund 20 Teilnehmern der 25.Radtour "Radlers Höhen und Tiefen in Friedrichshafen" des ADFC.

Nach dem Unfall hat sich die Verkehrsbehörde für eine ungewöhnliche Ampelschaltung an der Kreuzung entschieden: Sobald ein Radfahrer oder Fußgänger über die Straße will, schaltet die Ampel an allen vier Kreuzungseinfahrten für Autofahrer auf rot. "Die Radfahrer dürfen bei Grün über die Kreuzung diagonal fahren. Das ist einmalig in der Region", erklärte Bernhard Glatthaar vom ADFC.

Nicht alles läuft reibungslos

Das Problem: Bis auf die Schüler der Ludwig-Dürr-Schule wisse kaum ein Radfahrer davon. Schilder wiesen nicht daraufhin. Und vor allem morgens, wenn die Schüler zu den Fahrradabstellplätzen fahren, komme es zum Teil zu gefährlichen Situationen. "Die Seitenbereiche für Radfahrer und Fußgänger sind zu klein. Sie sollten vergrößert werden", sagte Glatthaar.

Wolfgang Kübler, Amtsleiter des Stadtbauamts, verwies darauf, dass die ungewöhnliche Ampelschaltung trotz allem ein Erfolg sei: "Es hat hier keine schweren Unfälle mehr gegeben." Allerdings räumte er ein, die Stadt könne zum Beispiel bei den Markierungen nachbessern.

Eltern sehen noch Verbesserungsbedarf

Neben der Kreuzung bei der Ludwig-Dürr-Schule machten die Teilnehmer der Tour an der Unterführung am Maybachplatz, an der Einmündung des Kenzelwegs in den nördlichen Radweg der Waggershauser Straße und in der Hofener Straße halt. Überall sieht der AFDC Nachholbedarf. "Eine Stadt ist erst fahrradfreundlich, wenn die Eltern kein Angst mehr haben, ihre Kinder mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen." Ein Mutter sagte: "Davon sind wir aber noch weit entfernt."

Das sind die Gefahrenstellen:

Unterführung Maybachplatz: Laut ADFC ist die Unterführung ein Unfallschwerpunkt, weil die Sichtverhältnisse trotz Spiegel schlecht sind. Der ADFC schlägt vor, die Zufahrtsfläche auf der Südseite zu vergrößern. Zudem sollen die Radfahrer nach der Verkehrsfreigabe der B31-neu auch oberirdisch die Fahrbahn kreuzen.

Waggershauser Straße/ Kenzelweg: Unübersichtlich ist die Situation an der Einmündung des Kenzelwegs in den nördlichen Geh- und Radweg der Waggershauser Straße, wie Glatthaar schilderte. Dringend müsse dort etwas gemacht werden. Die Hecken sollen geschnitten, der Verteilerkasten entfernt und Spiegel aufgestellt werden, sagte er.

Hochstraße/ Albrechtstraße /Maybachstraße: Dort erleichtern markierte Aufstellspuren das Abbiegen für Radfahrer. Allerdings reichen diese Spuren laut ADFC nicht aus. Sobald die B31-neu fertig ist, sollten die Flächen erweitert werden.

Hofener Straße: Im westlichen Bereich gibt es bereits Rampen und Fahrbahnverengungen für Autofahrer. An den Kreuzungen müssen die Fahrer demnach langsamer tun, Radfahrer können laut ADFC sicherer kreuzen. Der Club fordert, dass auch der restliche Teil der Hofener Straße für Radfahrer sicherer gestaltet werde.


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