Friedrichshafen / sz - In Friedrichshafen sind die Mieten innerhalb der vergangenen vier Jahre um durchschnittlich 16,7 Prozent gestiegen. Die Mietpreisunterschiede in der Stadt sind nicht mehr so groß wie früher. Für den Mietpreis spielt nach wie vor Nähe zum See und ruhige Wohnlage eine gewichtige Rolle.
Wer in Friedrichshafen eine Wohnung sucht, stellt schnell fest: Der Wohnungsmarkt boomt. Das zeigt sich auch im Mietspiegel 2016, den das Amt für Vermessung und Liegenschaften erarbeitet hat und den der Gemeinderat in seiner Sitzung am 25. Juli beschließen soll. Er wird zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Mieten in Friedrichshafen "über dem Bundesdurchschnitt liegen". Allerdings sind es nicht die "höchsten am deutschen Seeufer" erklärt Jürgen Dietz, im städtischen Liegenschaftsamt für die Wohnungsbauverwaltung: "Friedrichshafen liegt freilich im oberen Drittel", erklärte am Donnerstag Dietz bei einem Pressegespräch.
Der neue Mitspiegel zeigt im Vergleich zur neuesten Erhebung "einige erhebliche Veränderungen", erläutert Amtsleiter Simon Büchler. Das Werk sei "ein wichtiger Indikator für Mietpreise" in der Stadt. So liege der Mittelwert für den Quadratmeterpreis 2016 bei 7,39 Euro – was gegenüber dem Mietspiegel eine Steigerung von 16,7 Prozent bedeute. Dabei seien, so Jürgen Dietz ergänzend, das Baujahr der Mietwohnung und Fläche aber nur Eckpunkte für die Miete: "Beim detaillierten Vergleich sind noch höhere Steigerungen möglich, insbesondere bei guten Wohnlagen."
In Friedrichshafen gibt es aktuell rund 15 600 Mietwohnungen. Nach Worten von Simon Büchler werde jede Wohnung bei einer Neuvermietung teurer: "Wir haben in Friedrichshafen einen Vermietermarkt und keinen Mietermarkt", meint der Amtsleiter. Den Vermietermarkt sieht Amtskollege Jürgen Dietz an der "oberen Kante".
Im Übrigen, "wenn Vermieter keine Notwendigkeit haben, den Wohnwert zu steigern, weil die Menschen Schlange stehen, dann tun sie es auch nicht", reflektiert der städtische Wohnungsverwalter eine Praxis, die sich auch in Friedrichshafen zeigt.
Online-Rechner als Service
Die Stadt bietet als kostenlosen Service für Mieter wie Vermieter einen kostenlosen Online-Rechner an. Der werde stark genutzt. "Will der Vermieter eine Mieterhöhung durchsetzen", so Dietz, dann lege er das Ergebnis dem Schreiben zur Mieterhöhung gleich bei. Als Argumentationsgrundlage quasi.
Voraussichtlich ab Ende Juli steht der Mietspiegel 2016 auch im Internet. Jetzt schon zur Verfügung steht der Online-Rechner unter www.mietspiegel.friedrichshafen.de