Wie funktioniert eigentlich Löten? Und wie programmiert man einen Roboter? Antworten auf diese Fragen und noch viele mehr haben 15 Schülerinnen der Realschule St. Elisabeth bei der Girls-Day-Akademie bekommen. Ihre positiven Erfahrungen präsentierten die Neuntklässlerinnen am Mittwochabend in ihrer Schule.
Ziel der einjährigen Akademie ist es, Schülerinnen möglichst vielseitige Einblicke in technische Studiengänge und Ausbildungsberufe zu geben. Südwestmetall und die Agentur für Arbeit haben die Akademie gegründet. Seit mehreren Jahren unterstützen Unternehmen aus der Region das Projekt. Betreut wird es von Petra Flad von der BBQ Berufliche Bildung gGmbH, einem Tochterunternehmen des Bildungswerks der Baden-Württembergischen Wirtschaft.
„Es geht uns nicht nur darum, die Teilnehmerinnen auf die Berufswahl vorzubereiten. Wir wollen die Mädchen auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen“, sagt Petra Flad, die die Mädchen seit Februar dieses Jahres begleitet. Das Projekt wird an verschiedenen Schulen in der Region umgesetzt. Um das Interesse der Neunklässlerinnen für eine technische Weiterbildung zu wecken, haben sich die 15 Auserwählten jeden Mittwoch getroffen und zusammen verschiedene technische Berufe beschnuppert. Ob beim Platinen löten, beim Roboter programmieren oder beim Kniggekurs – die Mädchen haben neben viel Spaß vor allem auch praktische Einblicke in technische Berufe erhalten. Der praktisch orientierte Aspekt und der direkte Kontakt mit den Unternehmern zeichne die Akademie aus, erklärt Flad. Außerdem biete die Girls-Day-Akademie eine gelungene Möglichkeit „die Technik, die dahinter steckt, zu erkunden“, betont Paul Stollhof, der als Leiter der Realschule St. Elisabeth das Projekt zum sechsten Mal unterstützt.
Alle Beteiligten profitieren
„Doch nicht nur die Schülerinnen, auch die Unternehmenspartner profitieren von der Akademie“, sagt Andreas Judt, Ingenieur der Dualen Hochschule Ravensburg. In seiner Freizeit zeigt er den Mädchen, was spannend daran ist, im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ein Studium zu beginnen. Neben der Dualen Hochschule beteiligen sich auch die MTU, die Claude-Dornier-Schule, die Rolls-Royce Power Systems AG, die Rohwedder GmbH, Coaching 4 Future, Airbus D&S, BBQ, die Wissenswerkstatt und die Arbeitsagentur mit interssanten Programmen an der Akademie.
„Das Programm hat mir sehr geholfen“, meint Sophia Bähr, eine Teilnehmerin der Akademie. Sie habe sich dank der Akademie gleich für eine Stelle als Mechatronikerin beworden. „Die Akademie ist wirklich ein Türöffner für die Mädchen“, sagtFlad. Belohnt werden die Mädchen mit persönlichen Zertifikaten von den Unternehmen.
Für das kommende Jahr ist die Girls-Day-Akademie wieder voll besetzt. Das eigentlich auf 15 Teilnehmerinnen begrenzte Programm nimmt diesmal sogar 18 technisch interessierte Neuntklässerinnen auf.