Friedrichshafen / sz - Während Sebastian Vettel am Wochenende bei der Formel 1 auf dem Hungaroring seine Runden drehte und seinen 41. Sieg einfuhr, hat sich die Ailinger Rennelite der nennen wir sie mal Formel A – das A steht für Akkuschrauberrennen – auf der 350 Meter langen Rennpiste in der Gartenstraße enge Duelle geliefert. So einfach hätte es Vettel in Ailingen wohl auch nicht auf das Podest geschafft. Denn vor allem Pilotin Tanja Bottlinger fuhr in ihrem silberpfeilfarbenen Boliden mit rund einem PS der Konkurrenz davon.
Entlang der Strecke haben zahlreiche Zuschauer und vor allem Fans der vier beteiligten Teams das 2. Akkuschrauberrennen – als einen Höhepunkt des Ailinger Dorffestes – mit Spannung verfolgt.
Nach einer Trainingsrunde und einem Qualifying setzte sich Tanja Bottlinger aus Hefigkofen im entscheidenen Rennen mit ihrem Team "Beetle Quad" gegenüber der Jungenkonkurrenz durch und gewann nicht nur das Rennen sondern konnte auch den Konstrukteurs-Preis für das, nach Meinung der Zuschauer, beste Design ihres silbernen Flitzers entgegennehmen.
Schon das erste Akkuschrauberrennen vor zwei Jahren sorgte für eine Bereicherung des Ailinger Dorffestes. Umso mehr fieberten die Teams und Zuschauer dem zweiten Wettbewerb am Sonntag entgegen, nachdem das Rennen 2014 wetterbedingt abgesagt werden musste.
Und den Rennfahrerlagern vom Team "Akku Speed Trike", "Akku Monster", "RK Racing-Team" und "Beetle Quad" liefen die letzten Vorbereitung und es herrschte natürlich Hektik. Keine Wunder, nach filigraner Kleinstarbeit musste jetzt alles stimmen. Herzstück der Rennmaschinen waren nun mal die Akkus. Das Reglement verlangte nämlich, dass Fahrzeuge von einem einheitlichen, handelsüblichen Akku-Bohrschrauber angetrieben werden müssen die von einer Person liegend, sitzend oder kniend gelenkt werden. Und weil so ein Akku mit 18 Volt und rund 41 Ampere eine Leistung von etwa 740 Watt oder einer Pferdestärke (PS) entwickelt, mussten die Teilnehmer besonders darauf bedacht sein, möglichst leichte Rennmaschinen zu konstruieren.
Und dann konnte es endlich losgehen. Streckenwart Hardy Pfaff von der Freiwilligen Feuerwehr Ailingen hatte zusammen mit seinen Kollegen und Helfern des Musikvereins und der Fußballabteilung alles vorbereitet. Rote Trassenbänder markierten die Strecke, Strohballen in den Kurven dienten der Sicherheit.
Fairness ist Trumpf
Ausgerüstet mit einem Schutzhelm ging es dann für die Piloten mit 20 bis 25 Stundenkilometer durch den Parcours. Nach dem Qualifying standen Tanja Bottlinger vom Team "Beetle Quad" und Niklas Berger vom Team "Akku Monster Lottenweiler" im Finale. Eigentlich hätte Tanja Bottlinger das Rennen für sich kampflos entscheiden können, weil beim Gegenteam der Akkuschrauber in falscher Drehrichtung eingebaut worden war. Doch das Team von Bottlinger gab dem Finalisten noch einmal die Möglichkeit, den Schrauber auszuwechseln.
Doch bereits nach wenigen Metern musste Niklas Berger erneut wegen technischen Problemen aufgeben, sodass Tanja Bottlinger unter dem Jubel der Zuschauer ein einsames Rennen ins Ziel fuhr. Auf den Plätzen folgen das Team "Akku Monster Lottenweiler" mit Fahrer Niklas Berger, das "RK Racing Team" mit Fahrer Lukas König und das Team "Akku Speed Trike" mit Fahrer Joshua Agbon.