Quantcast
Channel: Schwäbische: Feeds: Spaichingen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293

"Pädagogisches Urgestein" macht für immer Ferien

$
0
0

Friedrichshafen / sz - Eine beeindruckende Verabschiedung haben Schüler und Lehrerkollegium der Ludwig-Dürr-Schule gestern Abend ihrem in den Ruhestand wechselnden Rektor, Harald Buckenmaier, bereitet. In Reden, Liedern und Zirkusdarbietungen kam die Beliebtheit des gleichermaßen von Kindern und Lehrern geschätzten Pädagogen zum Ausdruck. Er selbst gab am Ende zu, er werde "die vielen tollen Kinder vermissen", auf die er sich jeden Morgen gefreut habe. Harald Buckenmaier war zuletzt acht Jahre Rektor an der Ludwig-Dürr-Schule und außerhalb der Schule engagiert – vom Sport bis zum Seehasenfest.

"Ich find‘ dich richtig gut", sangen Kinder der Klassen 3a und 3b zum Auftakt des von Konrektor Robert Ackermann moderierten Abends, und Schulamtsdirektor Kurt Caspari vom Staatlichen Schulamt Markdorf sprach von einem "pädagogischen Urgestein" mit vorbildlichem Verantwortungsbewusstsein, Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit. Der "große Aktivposten" im Schulamtsbezirk habe immer dort zur Verfügung gestanden, wo er gebraucht wurde, lobte er den "ruhigen Arbeiter" und die "Allzweckwaffe", wie ihn sein früherer Chef Hermann Himpel von der Schreieneschschule einmal genannt habe. Jetzt, nachdem er "geackert und geschwitzt" habe, so der Schulamtsdirektor, dürfe Harald Buckenmaier in die "ganz großen Ferien gehen".

"Du gehst zum letzten Mal durch diese Tür", sangen die zweiten Klassen und Bürgermeister Peter Hauswald (der selbst am Mittwoch verabschiedet wird), erinnerte an den Tag, als er ihn im Jahr 2007 im Amt des Rektors begrüßt hat. Hauswald lobte besonders das Engagement der Ludwig-Dürr-Schule als internationale Schule (mit Kindern ohne Deutschkenntnissen). Buckenmaier habe ein kenntnisreiches Lehrerkollegium aufgebaut und immer die Kinder und deren Familien im Blick gehabt. Dazu sein Einsatz für den Sport und das Seehasenfest. "Menschen wie Du sorgen dafür, dass das Heimatfest immer ein Kinderfest bleibt", würdigte Hauswald.

Pfarrerin Krüger von der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde sagte Danke für das gute Miteinander und die ebensolche Nachbarschaft, wünschte Gottes Segen und viel Glück, und hatte dem "guten Puzzler" ein Puzzle mit 32 000 Teilen mitgebracht. Schuldekan Frank Eberhardt zitierte aus dem Buch "77 gute Gründe, aufzustehen", in dem es unter anderem heißt: "Meine es gut mit Dir selbst".

Lehrer-Pensionäre sangen von den schönen Zeiten, die ihm nun bevor stünden, und hatten einige Geschichten aus der Vergangenheit vertont, die er gleich vergessen könne. Der geschäftsführende Schulleiter der Häfler Schulen, Josef Brugger, dankte dem Kollegen für dessen Solidarität und den menschlichen Umgang miteinander.

Viele berufliche Highlights

"Geh‘ nicht wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist und hinterlasse Spuren", blickte Harald Buckenmaier auf seinen nicht immer glatten beruflichen Lebensweg zurück. An die Zeit als Lehrbeauftragter in Meckenbeuren, an seinen erfüllten Wunsch, an eine Grund- und Hauptschule versetzt zu werden, die Zeit in Schreienesch, besonders aber an die Ludwig-Dürr-Schule, die 25 Jahre "seine Schule" gewesen war – zunächst unter Walter Rehfuss, dann 14 Jahre als Konrektor in einem "erfolgreichen Team", und schließlich als Nachfolger von Helmut Wild. Die vielen Highlights an der Schule hätten ihm das Arbeiten leicht gemacht. Unvergesslich ist für ihn die Festaufführung mit dem Thema "In 80 Tagen um die Welt" zum Seehasenfest.

Die schulpolitische Landschaft habe sich nicht nach seinen Wünschen entwickelt, bedauerte er. Die Stadt erinnerte er daran, dass die Schule immer noch auf Möbel und Computer warte.

Bevor das Lehrerkollegium ihm zum Abschied ein Lied sang, begrüßte er den neuen Rektor Paul Baudler mit einem Gong.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293