Friedrichshafen / sz - Nach dem Workshopverfahren in Ailingen-Berg ist jetzt Kluftern an der Reihe. Für das geplante Neubaugebiet Lachenäcker hat die Stadt Friedrichshafen eine frühzeitige Bürgerbeteiligung in einem solchen Verfahren beschlossen. Am Mittwoch fand die erste Vorstellung der drei Entwürfe von Architektenbüros statt.
Nicht ohne Stolz verkündete der Erste Bürgermeister Stefan Köhler, dass mit diesem zweiten Workshopverfahren die Stadt Friedrichshafen die einzige Kommune im Landkreis sei, die die Bürger so früh in die Entscheidungsprozesse einbinde. Sinn und Zweck der öffentlichen Veranstaltung war die Vorstellung der ersten Entwürfe dreier Architektur- und Stadtplanungsbüros. Dies sind die Büros Fritz Hack, Friedrichshafen, Wick + Partner, Stuttgart sowie Hähnig + Gemmeke, Tübingen. Sie stellten ihre Ideen zum Lachenäcker vor und notierten sich Einwände oder Ideen der Bürger.
Das Gebiet Lachenäcker, dass als Freifläche zwischen dem bereits vorhandenen Baugebiet und der Markdorfer Straße eine Lücke schließen soll und sich dann an die vorhandene Bebauung an der Immenstaader Straße anschließen soll, wird größtenteils den Hohen Weg als südliche Markierungslinie enthalten. Im ersten Bauabschnitt, der die Lücke zwischen der Markdorfer Straße und der bestehenden Wohnbebauung westlich des Gewerbegebietes darstellt. soll das Gebiet als Mischgebiet erschlossen werden. Dort sollten die Zieglerschen die Möglichkeit erhalten Wohnen und Arbeiten für Menschen mit Behinderung in einem Projekt zu verwirklichen. Ferner könnte dort die Nahversorgung durch Geschäfte sichergestellt werden. Inhaltlich gibt es noch keine Vorschläge dazu.
In einem weiteren Bauabschnitt soll das Gebiet nach Westen erschlossen werden , um dann im dritten und vierten Schritt komplett verwirklicht zu werden.
Einige Maßgaben, die die Architekturbüros an die Hand bekamen, hatten die Ratsgremien zuvor schon definiert. So soll an sinnvoller Stelle ein öffentlicher Freibereich in Form einer Grünfläche eingeplant werden. Ebenfalls sind für den Gewerbepark weitere Stellplätze zu berücksichtigen, aber auch öffentlicher Parkraum soll eingeplant werden. Platz für eine Heizzentrale ist nötig, da das Gebiet über Nah-Wärmelösungen versorgt werden soll.
Die Vorschläge der Architekten, die diese mit den Bürgern in Einzelgesprächen diskutiert haben, werden jetzt noch einmal überarbeitet und im September von der Jury des Workshopverfahrens bewertet. Ende Oktober werden die Ratsgremien nach jetzigem Planungsstand das Thema schließlich abschließen und den Bebauungsplan aufstellen.
Aufgrund der sich sehr stark unterscheidenden Modelle der Architekten wird es ein spannendes Verfahren werden. Während das eine Büro eine dichte Bebauung auch mit Mehrfamilienhäusern vorschlägt, kommt ein anderes zu einer inselhaftigen und sehr luftigen Bebauung, in der Grünflächen dominieren. Die goldene Mitte ist ebenfalls vertreten. Alle drei Entwürfe setzen auf eine Anbindung des gesamten Planungsgebietes über einen Fuß- und Radweg an das Dorfzentrum Klufterns, ohne dabei die Markdorfer Straße zu nutzen.