Friedrichshafen / sz - Der Rechnungshof Baden-Württemberg hat den Polizeikostenersatz bei kommerziellen Großveranstaltungen der Saison 2012/2013 untersucht und verglichen. Dabei sind die Fußballspiele der ersten fünf Ligen mit 13,8 Millionen Euro die teuersten Ereignisse. Die Zuschauer bei den Volleyballspielen des VfB sind dagegen brav und verursachen deshalb weder Ärger noch Kosten.
Nach Angaben des Innenministeriums leistete die Polizei in der Saison 2012/2013 für Einsätze bei Fußballspielen von Vereinen der ersten fünf Ligen rund 200 000 Stunden. Die Personalkosten belaufen sich demnach auf 9,2 Millionen Euro. 90 Prozent fallen dabei auf die drei Profiligen. Nach der Berechnung der Finanzkontrolle liegen die Kosten mit zwölf Millionen Euro deutlich höher. Unter Berücksichtigung der tatsächlichen Einsatzreihen belaufen sich die Kosten gar auf 13,8 Millionen Euro und damit 50 Prozent mehr. 56 Mannschaften spielen bundesweit in den drei Profiligen, zehn von ihnen kommen aus Baden-Württemberg.
Betrachtet man die üppigen Fernsehgelder (663 Millionen Euro für die Saison 2015/2016 für die erste und zweite Liga; Quelle: Deutsche Fußball-Liga), die die Profifußballklubs bekommen, dann kann man die Empfehlung des Rechnungshofes durchaus nachvollziehen. Das Land sollte eine gebührenrechtliche Ermächtigungsgrundlage als Rahmengebühr für den Polizeikostenersatz einführen. Maßnahmen, die über das normale Maß hinausgehen, sollten davon betroffen sein.
Und was bedeutet diese Untersuchung für die VfB-Volleyballer? Die Kosten für den Polizeieinsatz pro Besucher belaufen sich bei den Fußballern auf vier Euro. Da sind die Volleyballer vom Bodensee im Vergleich dazu sehr sparsam: Hier entstehen gar keine Kosten. Und üppige Fernsehgelder bekommen sie, trotz großer sportlicher Erfolge, auch nicht.