Quantcast
Channel: Schwäbische: Feeds: Spaichingen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293

Manches schafft es nicht bis auf den Flohmarkt

$
0
0

Friedrichshafen / sz - Einen Plattenspieler für umme? Ja, das gibt’s beim Müllspartag. Den hat das Landratsamt des Bodenseekreises am Sonntag bereits zum fünften Mal veranstaltet und diesmal sogar die alte Festhalle in der Häfler Scheffelstraße gebucht. Der große Andrang bei der kostenlosen Warentauschaktion hat den Organisatoren recht gegeben.

Gegen zwölf Uhr hatte sich vor den Eingängen der alten Festhalle bereits eine beachtliche Menschenmenge gebildet, einige Wartende mussten bereits auf die Straße ausweichen. "Gibt’s hier was umsonst?", fragten neugierige Passanten. Aber ja, schließlich war Müllspartag. 20 Mitarbeiter des Landratsamts hatten von 10 bis 12 Uhr Waren angenommen und sortiert. Kurz nach zwölf wurden Schnäppchenjäger und Neugierige dann in die Halle gelassen, um zu stöbern und mitzunehmen, was ihnen gefiel. Der Verein Eine Welt bewirtete Flohmarktgänger und Helfer mit Kaffee und Kuchen.

Zum ersten Mal spielte sich der Friedrichshafener Müllspartag in der geräumigen Festhalle ab. In den vergangenen Jahren hatte er in kleineren Räumen stattgefunden, zuletzt auf dem überdachten Parkplatz des Landratsamts. "Man merkt einfach das wachsende Bedürfnis der Menschen, Dinge loszuwerden und vielleicht auch anderes mitzunehmen", freute sich Stefan Stoeßel, Amtsleiter des Abfallwirtschaftsamts, mit der Festhalle einen Ort zu haben, der der steigenden Nachfrage gerecht wird.

Gebrauchtes und Neues

Dass die Leute gern zu Gebrauchtem greifen, zeigte sich bereits am Vormittag: Viele Leute, die Sachen brachten, wurden bereits vor den Toren der Annahme abgefangen. So manches kam gar nicht in der Festhalle an, sondern fand bereits vorher einen neuen Besitzer. "Das ist ja gleichermaßen im Sinne der Sache", sagte Michaela Leidig vom Abfallwirtschaftsamt. Das Ziel des Müllspartages sei schließlich, Abfall zu vermeiden. Indem Leute Dinge, die sich nicht mehr brauchen, verschenken, landeten diese nicht auf dem Müll.

Und die Leute wollten eine Menge verschenken: Schallplattenspieler, Kaffeemaschinen, Bücher, überraschend viel Spielzeug und Kindersachen, Geschirr, Blumentöpfe en masse, auch die passenden Zimmerpflanzen gab’s dazu. Die Müllsparer stolperten über viele gebrauchte Sachen, aber auch noch Originalverpacktes. "Ein Mann brachte einen ganz neuen Drucker mit den Worten, er sei zu dumm, ihn anzuschließen", erzählt Leidig amüsiert.

Sara Geßler aus Salem besucht häufiger Müllsparveranstaltungen im Umkreis. "Wir schauen immer nach Weckgläsern, weil die echt praktisch sind", erzählte sie und hob die Tüte mit den neuen Errungenschaften hoch. Auch Ralf Herrmann war stolz auf die erbeuteten Gegenstände in seinem Fahrradanhänger: "Ich habe gezielt nach Ventilatoren und Computermonitoren geschaut, aber auch noch so einiges anderes mitgenommen." Für alle, die den Müllspartag diesmal verpasst hatten, wird es auch nächstes Jahr wieder Gelegenheit geben, sich von Altem zu trennen oder selbst das Angebot zu plündern.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293