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Ungebetene Gäste auf dem Fußballplatz

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Friedrichshafen / sz

Das Sportgelände der TSG Ailingen ist ein beliebter Treffpunkt – nicht nur für Mitglieder, sondern auch verstärkt für Vereinsfremde. Die ungebetenen Gäste werden so langsam zu einem Ärgernis, findet TSG-Chef Hans-Peter Talge.

Neulich, auf dem Rasenspielfeld der TSG Ailingen: Gut 20 Mann, die Hälfte davon mit gelben Leibchen bekleidet, jagen dem Ball hinterher. TSG-Chef Hans-Peter Talge, mit dem Fahrrad unterwegs, kommt zufällig vorbei und wundert sich über die fremden Kicker, die zu einer eher ungewöhnlichen Uhrzeit auf dem Platz sind. Er spricht einen von ihnen an und fragt, ob sie Mitglieder sind oder denn eine Berechtigung haben, auf dem Ailinger Feld zu spielen. Als Antwort gibt es eine Gegenfrage: „Braucht man so etwas? Hier kann doch jeder drauf.“ Hans-Peter Talge gibt den Fußballern zehn Minuten Zeit, um zu verschwinden.

Dies ist nicht der einzige Vorfall, von dem der TSG-Chef berichten kann. Ein anderes Mal wundert er sich, dass viele Autos mit auswärtigen Kennzeichen rund ums Sportheim geparkt sind. Als er sich den Leuten auf dem Sportplatz vorstellt und sie auffordert, das Gelände zu verlassen, werden ihm Schläge angedroht. „Wenn einer von der TSG Ailingen dabei ist und der noch zehn andere dabei hat, sage ich ja gar nichts“, stellt Hans-Peter Talge klar. „Aber nur Fremde, das geht halt gar nicht.“ Manchen gefällt’s übrigens auf dem Ailinger Sportgelände gleich so gut, dass sie sich dort häuslich niederlassen. Vor zwei Jahren hatte sich im Winter ein Obdachloser in der Bewirtungshütte einquartiert.

Zunehmende Dreistigkeit

Während die anderen Sportgelände in Friedrichshafen meist eingezäunt sind, ist das der TSG Ailingen frei zugänglich. Das heißt aber nicht, dass jeder drauf darf, betont Hans-Peter Talge. Zugang haben nur Vereinsmitglieder oder Fremde, die sich anmelden. Vor drei Jahren – kurz nach seiner Wahl zum TSG-Vorsitzenden – ließ er quasi als erste Amtshandlung drei entsprechende Hinweisschilder aufstellen. Interessieren scheinen die indes nicht wirklich. Die zunehmende Dreistigkeit der ungebetenen Gäste ärgert Hans-Peter Talge gewaltig, zumal die Eindringlinge auch schon beträchtlichen Schaden hinterlassen haben – manchmal fahrlässig, wenn sie mit Stollenschuhen auf dem Kunstrasen kicken und Linien rausreißen, manchmal mutwillig, wenn sie die Tornetze anzünden oder Zäune demolieren.

Die Gretchenfrage für die Verantwortlichen der TSG Ailingen: Was kann man gegen die unbefugte Nutzung tun? Rundum einzäunen? Hans-Peter Talge ist kein Freund dieser Lösung, denn „dann sieht’s hier aus wie in Guantanamo. Das will keiner“. Eine Hecke findet er weder attraktiv noch effektiv, weil dort sowieso Schlupflöcher entstehen würden. Die momentan einzige Möglichkeit, das TSG-Gelände zu schützen, sieht er in verstärkten Kontrollgängen.


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