Friedrichshafen / sz - Vor 50 Jahren haben zwölf Gründungsmitglieder in Friedrichshafen eine Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen. Grund genug für die engagierte Einheit, mit einer groß angelegten Übung in und um die ZF-Arena am Samstag ihr Können einer breiten Öffentlichkeit zu demonstrieren.
"Wir dürfen zu Recht stolz auf unseren Nachwuchs sein. Er ist die Basis für die aktive Wehr und hat eindrucksvoll gezeigt, wie umfangreich, technisch anspruchsvoll aber auch organisiert und vorbildlich Katastrophenszenarien zum Wohle der Bürger abgearbeitet und bewältigt werden können", sagte Bürgermeister Holger Krezer in seinem Resümee.
Es ist 14 Uhr, als in der Zentrale der Feuerwehrwache Friedrichshafen eine Alarmmeldung eingeht. Bei der Vorbereitung einer Sonderveranstaltung im Foyerbereich der ZF-Arena, ist im Bereich der südöstlichen Hallenecke, auf einer temporären Bühne, aus ungeklärter Ursache ein Brand ausgebrochen. Nur wenige Minuten später trifft Einsatzleiter Markus Maier mit seinen Kameraden vor Ort ein und macht sich ein erstes Bild über das Ausmaß des Unglücks. Laut Aussage von Beteiligten sollen mehrere Personen im Innern der Halle vermisst werden.
200 Schaulustige
"Aufgrund der raschen Brandausbreitung ist uns ein Zugang zum Brandschutz-Feuerwehr-Informations-Zentrum nicht möglich. Die Rauchentwicklung sowie die schwachen Lichtverhältnisse erschweren die Lage", erklärt Zugleiter Wolfgang Leber, der mit dem ersten Löschzug gemeinsam mit den jungen Kameraden aus Friedrichshafen, Fischbach und Ailingen angerückt ist. Sein Kollege Klaus Schönegg hat sich indes im Bereich des Haupttores mit Kräften aus Fischbach, Raderach, Kluftern und Ettenkirch positioniert.
Was für die weit über 200 Schaulustigen zunächst wie eine Apokalypse erscheint, ist Gott sei Dank nur eine Übung. Schnell wird für alle Beteiligten klar, dass diese kein einfaches Unterfangen sein wird. Fast tropische Temperaturen sorgen dafür, dass die Mädchen und Buben in ihren feuerfesten Anzügen mächtig ins Schwitzen geraten. "Trotz dieser Bedingungen schlägt sich unsere Jugendfeuerwehr tapfer. Bislang läuft alles nach Plan. Die Angriffstruppen sowie die Wassertrupps sind für den Innen- sowie Außenangriff samt Personenrettung zuständig, während die Schlauchtrupps Belüftungsmaßnahmen ergreifen und natürlich die Absicherung der Einsatzstelle zum Karatezentrum samt Wasserversorgung und die Träger zum Verbandsplatz sicherstellen", erklärt Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Grieb.
Nach und nach gelingt es den Floriansjüngern, die vermissten Personen aus dem Innern der Halle zu retten und mit Erster Hilfe zu versorgen. Die Schaulustigen staunen nicht schlecht: "Respekt vor den Jugendlichen, die mit derart viel Engagement und Vorbild ihre Aufgaben bewältigen", meinte beispielsweise Besucherin Rita Breitschneider. Gegen 14.40 Uhr ist es dann geschafft. 13 Menschen konnten gerettet, das Feuer erfolgreich bekämpft werden. Die ZF-Arena steht noch und Stadtbrandmeister Louis Laurösch ist sehr zufrieden: "Diese jährliche Alarmübung anlässlich des 50. Bestehens der Jugendfeuerwehr Friedrichshafen war lehrreich und erfolgreich aber auch eindrucksvoll zugleich. 70 Kräfte aus Jugendfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr haben professionell, fachlich sauber und konzertiert, fast lehrbuchartig, ihre Sache gemeistert. Zudem sollen derartige Alarmübungen, die für unseren Nachwuchs als Höhepunkt des arbeitsreichen Jahres gesehen werden, auch als Werbung in eigener Sache und als Aufklärungsarbeit für die Bevölkerung dienen ", bilanzierte ein gut gelaunter Stadtbrandmeister.
Vor der Jahreshauptübung wurde den jungen Teilnehmern auf dem Hof der Feuerwehrwache nach der bestandenen Abnahme, die Jugendflamme Stufe II, einem Leistungsabzeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr, verliehen.
Weitere Informationen über die Jugendfeuerwehr unter
www.jugend.feuerwehr-fried