Friedrichshafen / flo - Der geplante Auftritt des Gamsbart-Trios beim Seehasenfest (16. bis 20. Juli) in Friedrichshafen beschäftigt nun die Sicherheitsbehörden. Die Häfler Verwaltung wünscht, dass die Konzerte der umstrittenen Band abgesagt werden, erklärte eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung.
Der Grund hierfür: Möglicherweise ziehe das Gamsbart-Trio Publikum an, das man sich nicht auf einem Kinder- und Heimatfest wünscht. Darunter könnten zum einen Rechtsradikale sein, zum anderen aber auch Linksextreme, die gegen den Auftritt der Weingartener Musiker demonstrieren.
Das Gamsbart-Trio war vergangene Woche in die Schlagzeilen geraten. Als die Musiker auf dem Ellwanger Volksfest den Militärmarsch "Alte Kameraden" spielten, animierten sie das Publikum laut Augenzeugenberichten zu "Sieg-Heil"-Rufen. Das Gamsbart-Trio entschuldigte sich zwar öffentlich und beteuerte, dass es im Übermut zu dieser Entgleisung gekommen war. Konsequenzen blieben jedoch nicht aus. Die Macher des Kinderfests in Weissenau sagten einen für diesen Samstag geplanten Auftritt des Gamsbart-Trios ab. Einspringen werden die "Original Williams-Musikanten".
Beim Seehasenfest in Friedrichshafen soll das Gamsbart-Trio zweimal aufspielen – am Freitag und Montag, jeweils im Meckatzer-Biergarten. Von Seiten der Häfler Stadtverwaltung heißt es, dass man mit dem Wirt Josef Roth "partnerschaftlich" eine Lösung finden wolle. Ein Auftrittsverbot sei derzeit kein Thema, man hoffe, dass es Roth gelingt, eine Ersatzband aufzutreiben. Eine endgültige Entscheidung soll am Montag fallen.
Das Image ist jetzt erstmal ruiniert, möglicherweise zieht der misslungene Auftritt von Ellwangen aber auch strafrechtliche Konsequenzen mit sich. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen hat Vorermittlungen gegen das Gamsbart-Trio eingeleitet.