Friedrichshafen / sz - Mit einem vierten Seminar zu Asylrecht und Hilfen für Flüchtlinge ist am Mittwoch ein Programm zur Ausbildung von ehrenamtlichen und professionellen Flüchtlingshelfern in Friedrichshafen zu Ende gegangen. Fast nebenbei wurde erwähnt, dass ab sofort auch 10000 Euro bereitstehen, um kleinere Hilfsprojekte in der Stadt ohne viel Bürokratie zu unterstützen.
"Das Boot ist nie voll", sagte Andreas Linder vom Landesflüchtlingsrat Baden-Württemberg bei der Vorstellung der Seminarbilanz am Mittwoch im Magnussaal der Katholischen Kirchengemeinde in Fischbach. Er hat an vier Seminartagen insgesamt 72 Vertreter von Hilfsorganisationen und auch ganz normale Bürger aus dem Bodenseekreis in den Feinheiten des Asylrechts und der richtigen Hilfe für Flüchtlinge unterrichtet.
Das Teilnehmerfeld reichte damit vom Vertreter der Caritas bis zum Häfler Rentner, der Deutschkurse für Flüchtlinge anbieten will. Hintergrund des Seminars ist einerseits die wachsende Zahl von Flüchtlingen gewesen, die derzeit in Deutschland und auch im Kreis ankommen, als auch die Tatsache, dass vielen Helfern das nötige Wissen fehlt, um auf die Probleme und Sorgen der Neuankömmlinge professionell zu reagieren.
Muslime nutzen Förderangebot
Das Seminar war dann auch eines der ersten Projekte der jüngst in Friedrichshafen ins Leben gerufenen "Netzwerkstelle Freihafen". Menschen, die sich für Flüchtlinge engagieren, können dort ab sofort mit Sozialarbeiter Thomas Köhler in Kontakt treten, der als städtischer Ansprechpartner in allen Flüchtlingsfragen gilt. Zum Start des Angebots gab es von der Stadt schonmal 10000 Euro Zusatzbudget, um kleinere ehrenamtliche Projekte für Flüchtlinge zu bezuschussen. Mittel aus diesem Topf sind für ehrenamtliche Helfer ohne großen bürokratischen Aufwand bei Thomas Köhler zu beantragen.
Als erster Nutzer des Angebots hat sich übrigens die Türkisch Islamische Gemeinde Diyanet in Friedrichshafen gemeldet. Sie lädt am Dienstag, 14. Juli, 20 Uhr zum gemeinsamen Fastenbrechen des Fastenmonats Ramadan ein.
Die städtische Anlaufstelle "Netzwerkstelle Freihafen" für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer finden Sie in Zukunft am Adenauerplatz 1 neben Photo Porst. Ab Herbst soll es dort auch ein "Asylcafé" als Treff für für Helfer und Flüchtlinge geben. Kontakt gibt’s auch per Telefon: 07541/2033121