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Rechtsabbieger sehen in der Schmidstraße rot

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Friedrichshafen / sz - "Wo mag nur der Sinn dieser überflüssigen Ampel liegen?", fragt sich ein SZ-Leser und Anwohner mit Blick auf die Anlage, die Ende 2014 an der Schmidstraße/Ecke Wera-/Zeppelinstraße in Betrieb genommen worden ist. Und mit dieser Frage steht er nicht alleine da: Im Rahmen der Serie "Ärgernis Verkehr" erreichten die Schwäbische Zeitung einmal mehr einige Zuschriften, in denen es um die für viele unverständliche Verkehrsführung an der Kreuzung beim Hotel Schlossgarten geht.

Die Antwort der Stadt Friedrichshafen: Die Ampel sei zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember wieder in Betrieb genommen worden, um gleichzeitig die zusätzliche Fahrspur für Busse und bisher berechtigte Kraftfahrzeuge freizugeben. "Die Wiederinbetriebnahme hängt damit zusammen, dass wir Ende Oktober auf Höhe des Orionhochhauses/ Ecke Metzstraße eine beidseitige Bushaltestelle eingerichtet haben, die seit dem Fahrplanwechsel im Dezember von den Linienbussen angefahren wird", teilt Andrea Gärtner, Pressesprecherin der Stadt Friedrichshafen, mit. Und um die zeitlichen Verzögerungen durch das Anfahren der Bushaltestelle weiter östlich teilweise abzufangen, könnten die Busse an der sogenannten Schlossgartenampel bevorechtigt die separate Busfahrspur nutzen. Aus diesem Grund sei auch die Ampel in der Schmidstraße in Betrieb, damit die Autofahrer die Möglichkeit hätten, von dort in die Friedrichstraße einzubiegen, heißt es weiter.

Schulterzucken an der Kreuzung

Eine Begründung, die dem SZ-Leser besonders im Bezug auf die Ampel Ecke Schmidstraße/Zeppelinstraße, an der nur rechts abbiegen erlaubt ist, nicht einleuchten dürfte. Er erklärt: Seit mehr als 15 Jahren arbeiteten Europa und auch Deutschland daran, Ampeln durch Kreisverkehre zu ersetzen, den rechtsabbiegenden Verkehr mit einem grünen Pfeil zu versehen, um den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten und Wartezeiten zu minimieren. "Und was macht Friedrichshafen? Genau das Gegenteil: Eine Rechtsabbiegerspur bekommt eine Ampel."

Die Sinnhaftigkeit erwecke Unmut, Unverständnis und Zorn bei allen Verkehrsteilnehmern und Anwohnern. Zumal die wenig befahrene Schmidstraße jahrzehntelang ohne Ampel an dieser gut einsehbaren Stelle in die vorfahrtsberechtigte Zeppelinstraße gemündet sei, erinnert sich der Leser wehmütig. Den heutigen Alltag an der Ampel beschreibt er so: In der Schmidstraße stehe der Verkehrsteilnehmer sehr häufig länger als eine Minute vor einer roten Ampel – genau wie die Verkehrsteilnehmer, die aus westlicher Richtung auf der Zeppelinstraße unterwegs sind, die ein Stück weiter zur Friedrichstraße wird. Auf der Straße in Richtung Stadt ereigne sich in diesem Zeitraum nichts, auch kein Bus passiere die Busspur.

"Schulterzuckend und mit fragenden Gesichtern sehen sich die Verkehrsteilnehmer auf Zeppelin- und Schmidstraße oftmals in die Augen und fragen sich, was für ein Unsinn läuft hier ab", berichtet der Anwohner, der sich nicht ausmalen will, wie weit sich der Verkehr mitten im Sommer zurückstaut, wenn Ferien sind, und Gäste wie Einheimische zum Beispiel ins Strandbad und vor allem wieder zurück wollen. Friedrichshafen habe ohnehin ein gewaltiges Verkehrsproblem, und diese sinnlose Ampelschaltung schaffe eine weitere Stausituation.

Dass die allgemeine Unzufriedenheit mit den Wartezeiten an der Schlossgartenampel bei der Stadt wohl bekannt ist, bestätigt Sprecherin Andrea Gärtner mit dem Hinweis: "Wir sind derzeit dabei, zu prüfen, inwiefern es andere Möglichkeiten gibt, um die verkehrliche Situation in diesem Bereich zu verbessern."


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