Friedrichshafen / sz - Die Stadt will dem Häfler Seeufer zwischen Schlosshorn im Westen und der Rotachmündung im Osten ein neues Gesicht geben. Schon 2015 soll für den Bereich des teils historischen Uferparks ein Workshopverfahren in Gang gesetzt werden.
Der Workshop ist Teil eines Strategiepapiers, das auf der Tagesordnung des Technisches Ausschusses am Dienstag, 7. Juli, steht. Ziel ist die Erarbeitung eines Gesamtuferkonzepts mit entsprechendem gestalterischen Ergebnis beziehungsweise Leitbild.
Häfler Uferpromenade quo vadis? Zunächst ist aus dem Strategiepapier wenig Konkretes ableitbar. Ziele allerdings sind formuliert. So soll der Uferpark als vorrangiges Gestaltungsprojekt mehr Freiraumqualitäten bekommen. Es sollen mehr Seezugänge entstehen (etwa durch Rückbau der Mauern?), belebte Zonen sollen von Rückzugsgebieten abgetrennt werden. Zwischen Graf-Zeppelin-Haus und dem Schlosssteg soll es einen Uferweg geben. Der Park soll vor allem auch eine bessere Anbindung an die Friedrichstraße und den Bahnhof bekommen. Die Probleme im teils historischen Park sind bekannt: wenig Aufenthaltsqualität, kaum Seezugänge, trennende Mauern an der Friedrichstraße und am See, Konflikte mit dem Grünanlagen und Bäumen bei Festen wie Seehasenfest oder Kulturufer.
"Dringender Handlungsbedarf"
Neben dem Uferpark (wo nach Ansicht des Stadtbauamtes der "dringlichste Handlungsbedarf" gesehen wird), geht es auch um den "Hinteren Hafen". Durch neue Wohnformen am Wasser, Gastronomie, Handel und Dienstleistungen könnte an diesem "attraktiven Standort ein innerstädtisches Schmuckstück entstehen", heißt es in der Sitzungsvorlage. Allerdings: Das Gelände am Hinteren Hafen gehört zu großen Teilen der Bodensee-Hafen-Gesellschaft (BHG). Wie das Areal mit zweifellos großem städtebaulichen Potenzial einmal aussehen kann, ist nur in Abhängigkeit möglicher Werft-Pläne zu beantworten, weiß auch die Bauverwaltung. Und schließlich, als weiterer Abschnitt, die Seestraße. Da ist von "sanierungsbedürftig" genauso die Rede wie davon, dass der Uferabschnitt vom Gondelhafen bis zum Zeppelin Museum "diversen Nutzungen nicht mehr gerecht wird". Das Ziel: ein Gesamtkonzept, das künftige Gastronomieflächen und Wegeführungen genauso beinhaltet, wie die Straße gestalterisch aufwertet und attraktiver an die zukünftige Stadterweiterung rund um den Hinteren Hafen anbindet.
Momentan steht folgender Verfahrensablauf zur Debatte: Nach dem Grundsatzbeschluss für das Gesamtuferkonzept soll der Uferpark als erster Sanierungsbaustein durch ein Workshopverfahren entwickelt werden. Für Teile des Uferbereichs existiert bereits ein rechtskräftiger Bebauungsplan. Das Ergebnis des Workshops beziehungsweise eines Wettbewerbs soll nach Vorstellungen des Stadtbauamtes dann in ein Bebauungsplan-Änderungsverfahren einfließen.
Stadtbildprägende Uferlinie
Ein Zeitfenster für die Umgestaltung der rund 3500 Meter langen Uferpromenade gibt es noch keines. Dass der Aufwertung und dem Erlebbarmachen der stadtbildprägenden Uferlinie eine besondere Bedeutung zukommt, ist aber Ausgangslage des nun anrollenden Ufergesamtkonzepts.