Friedrichshafen / sz - Ein ausgearbeitetes Zukunftskonzept und die Berichte des Präsidiums zum abgelaufenen Vereinsjahr sind im Mittelpunkt der Hauptversammlung des VfB Friedrichshafen am Montagabend im VfB-Stadionrestaurant gestanden.
Dem Präsidium Entlastung für 2014 erteilen konnten die rund 70 erschienenen Delegierten nicht. Grund dafür war ein Fehler bei der Nominierung der Kassenprüfer im Vorjahr.
"Diesmal gibt es keinen Prüfbericht und keine Entlastung", verkündete VfB-Präsident Wunibald Wösle mit Blick auf den Tagesordnungspunkt 4: Dieser sah in der Einladung zur turnusgemäßen Hauptversammlung eigentlich die Entlastung für 2014 vor. Wenige Wochen zuvor, so Wösle, sei man aus der Mitte der Mitgliedschaft jedoch auf ein Problem hingewiesen worden. Sonja Utz und Sabrina Schlegel-Looser, im Vorjahr aus der Mitgliederversammlung heraus zu neuen Kassenprüfern bestellt, können ihr Amt infolge ihrer "Präsidiumsnähe" nicht ausüben. Utz hat sich bislang um die VfB-Buchhaltung gekümmert, Schlegel-Looser ist mit Präsidiumsmitglied Andreas Looser liiert. "Die beiden hätten gar nicht gewählt werden dürfen", erklärt VfB-Vereinschef Wösle auf SZ-Nachfrage.
Da jedoch nicht in diesem, sondern erst im kommenden Jahr Präsidiumswahlen anstünden, könne der VfB 2016 die Entlastung für 2014 nachholen, versicherte Wunibald Wösle. Glücklicherweise fanden sich beim anschließenden Tagesordnungspunkt "Neuwahlen Kassenprüfer" mit Franz Kiechle (Vizepräsident Sportkreis Bodensee, Finanzen) und Dieter Stadler von der VfB-Abteilung Arnis zwei Nachfolger – zuvor mussten Wösle & Co. gut zureden, damit sich überhaupt jemand zur Wahl stellte.
In seinem Rechenschaftsbericht für 2014 wies der VfB-Präsident auf die gemachten Fortschritte hin: Beim Vereinsmanager sei man mit Sebastian Schmidt, der sein Amt zum 15. Juni übernommen hat, fündig geworden. Die vergangenen zwei Wochen arbeitete er sich bei der Volleyball GmbH ein und wird die nächsten Tage in der Geschäftsstelle des Gesamtvereins tätig werden. "Es ist eine tolle Herausforderung", freute sich Schmidt während seiner Kurzvorstellung in der Versammlung.
Bei der Finanzierung des Stadion-unterhalts ist Wösle zudem "zuversichtlich, in Kürze eine Lösung präsentieren zu können". Hier befinde man sich in intensiven Gesprächen mit der Stadtverwaltung. Die Sanierung der Laufbahnanlage, die dem VfB LC und dem Schulsport zugutekommen, sei abgeschlossen. Weiterhin verwies der VfB-Präsident auf die herausragenden sportlichen Erfolge, unter anderem dem erreichten Double der VfB-Volleyballprofis. Auch die Arbeit in der Kindersportschule ("Kiss") unter dem Dach der Leichathleten werde gut angenommen.
Sorgenkind Ehrenamt
Sorgen bereitet dem Präsidium vor allem "die Entwicklung im Ehrenamt" (Wösle), und das nicht nur beim VfB: Obwohl "die Vereine die Kinder von der Straße und den Bildschirmen wegholen", seien immer weniger Mitglieder bereit, sich ohne Entgelt für Vereinsaufgaben zu engagieren. Akut betroffen: die Fußballabteilung.
Die VfB-Finanzen gestalten sich laut Wösle "sehr schwierig, wenn auch auf stabilem Niveau". Dank einer Sondertilgung im Vorjahr werde der VfB-Gesamtverein voraussichtlich im Mai 2020, und damit mehr als neun Jahre früher als bislang anvisiert, schuldenfrei sein. VfB-Hauptkassiererin Alexandra Moosherr präsentierte schließlich noch dasZahlenwerk: Gesamteinnahmen in Höhe von rund 1956000 Euro standen im Jahr 2014 Ausgaben von 1898000 Euro entgegen, woraus ein Überschuss von knapp 58000 Euro resultierte.