Friedrichshafen / sz - Geschäftsführer Alfred Müllner hat am Montag dem Finanz- und Verwaltungsausschuss die Bilanz der Technischen Werke Friedrichshafen (TWF) vorgelegt. Die städtische Tochter hat das Geschäftsjahr 2014 mit einem Überschuss von knapp 3,2 Millionen Euro abgeschlossen. 1,5 Millionen Euro davon sollen in die Stadtkasse fließen, 1,7 Millionen verbleiben im Unternehmen.
"Die TWF sind kerngesund. Wir haben eine Eigenkapitalquote von 80 Prozent", erklärte Müllner und machte keinen Hehl daraus, dass ihm sein Job ziemlich Spaß macht. Dank der Investitionen, die Verwaltung und Politik für neue Parkhäuser oder auch Bäder genehmigten, böten sich auch seinem Unternehmen immer wieder neue Aufgaben- und Geschäftsbereiche.
Der Betrieb der drei Parkhäuser "Altstadt", "Am See" und "Am Stadtbahnhof" bildet das Kerngeschäft der TWF. Das Umsatzplus von 70000 Euro ist vor allem zwei Faktoren geschuldet: Zum einen stieg die Zahl der Kurzparker um 0,4 Prozent. In Zahlen: von 1,008 Millionen auf 1,012 Millionen Parkvorgänge. Zum anderen wurden die TWF-Häuser auch bei Dauerparkern immer beliebter – 2014 buchten durchschnittlich 334 Kunden (2013: 322) monatlich einen Langzeitstellplatz.
Weniger Verluste als erwartet
Mit dem Stadtverkehr haben die TWF im vergangenen Jahr zwar einen Fehlbetrag von 1,423 Millionen Euro (2013: 1,545 Millionen) eingefahren – dennoch liegt dieses Ergebnis deutlich unter den ursprünglich veranschlagten 1,787 Millionen Euro.
Auch das Ergebnis der Katamaran-Reederei ist besser ausgefallen als erwartet. Am Ende stand aber auch hier ein Verlust von 300 000 Euro zu Buche, den sich Friedrichshafen und Konstanz teilen. Die schnelle Verbindung über den See verzeichnete mit 472 000 Passagieren einen neuen Rekord. Besonders stolz sind die TWF auf den Kostendeckungsgrad des Katamaran-Betriebs, der bei 91,6 Prozent liegt – und sich, wie man bei den TWF findet, auch im Vergleich mit anderen ÖPNV-Unternehmen sehen lassen kann.
Nicht so gut lief’s bei der Bodensee-Oberschwaben-Bahn, die im Geschäftsjahr 2013/2014 erstmals seit elf Jahren wieder ins Minus fuhr – mit 289 000 Euro. Ursache des Fehlbetrags: höhere Ausgaben für Untersuchungen und Sanierungen der Triebwagen. Stefan Köhler, Erster Bürgermeister von Friedrichshafen, wies die Stadträte schon mal vorsorglich darauf hin, dass die Zahlen wohl auch in nächster Zeit rot bleiben werden, weil weitere Sanierungen im Fuhrpark anstehen
So mancher mag sich fragen, wie angesichts der vielen defizitären Geschäftsbereiche ein Überschuss von 3,2 Millionen Euro herauskommt. Das liegt an der 75-Prozent-Beteiligung der TWF am Energieversorger Stadtwerk am See, die sich für das Jahr 2014 mit 7,055 Millionen Euro (2013: 6,531 Millionen Euro) ausgezahlt hat.
Neben viel Lob und Dank für seine Arbeit nahm Alfred Müllner aus dem FVA die Anregung mit, zu prüfen, ob eine Kat-Verbindung in die Schweiz möglich sei.