Friedrichshafen / sz - Der neue Landesvorsitzende der Jungsozialisten (Jusos) Baden-Württemberg kommt aus Friedrichshafen. Leon Hahn vereinte bei der Wahl auf der Landesdelegiertenkonferenz am Wochenende in Karlsruhe 67 Prozent der Stimmen auf sich.
"Ich danke den Delegierten für ihr ausgesprochenes Vertrauen und freue mich auf ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr. Wir werden versuchen, die Stimme der jungen Generation im Land zu sein und deren Interessen in die Landesregierung zu tragen", sagte Hahn nach der Wahl. Ziel sei es, etwa kostenfreie Bildung zu realisieren. Die immer noch existenten Gebühren bei der Ausbildung, etwa bei der Meisterprüfung, müssten abgeschafft werden. Außerdem sei es mit dem sozialdemokratischen Versprechen des Aufstiegs durch Bildung unvereinbar, wenn junge Familien mehrere Hundert Euro monatlich für die Kindertagesstätte zahlen müssten. Hier könne das Land die Finanzierung gewährleisten, erklärte der frischgebackene Landesvorsitzende.
Auf der Konferenz, zu der drei Delegierte aus dem Bodenseekreis angereist waren, stimmten sich die Jungsozialisten auf die Landtagswahl ein. Mit Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) diskutierten sie über Generationengerechtigkeit und Digitalisierung. Es gelte, die Erfolge der grün-roten Landesregierung, die teils durch die Jusos selbst initiiert worden seien, wie etwa die Abschaffung der Studiengebühren oder die Einführung der Gemeinschaftsschule, zu verteidigen. Es müsse verhindert werden, dass sich das Rad wieder zurückdrehe, heißt es in der Pressemitteilung der Jusos.
Die Jusos beschlossen, sich besonders mit den Herausforderungen der Digitalisierung zu befassen und dabei in den Fokus zu rücken, wie sich Wirtschaft und Gesellschaft durch den digitalen Wandel verändern werden. Dabei wolle man der Frage nachgehen, wie Baden-Württemberg künftig dafür sorgen könne, sichere Arbeitsplätze gerade für junge Menschen zu erhalten und den Schutz der höchstpersönlichen Daten sowohl vor Geheimdiensten, wie vor Unternehmen zu gewährleisten. Beyza Türkmen, Vorsitzende der Jusos Bodenseekreis, war mit der Landesdelegiertenkonferenz zufrieden: "Neben interessanten Gästen und vielseitigen Diskussionen konnten wir wichtige Anträge beschließen und auch die Position des Bodenseekreises einbringen."