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Die Welt ist nicht genug: Funker kontaktieren ISS

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Friedrichshafen / sz - Funkamateure richten bei der 40. Amateurfunkmesse Ham Radio in Friedrichshafen den Blick in weite Ferne: Das Motto der Jubiläumsmesse lautet "Raumstationen, Satelliten, Reflexionen: Amateurfunkkontakte ins All". Gleichzeitig blicken die Besucher und Organisatoren noch bis Sonntag, 28. Juni, zurück auf 40 Jahre Amateurfunk-Ausstellung.

"Die Ham Radio hat einige Meilensteine der Kommunikation erlebt", erläutert Petra Rathgeber, Projektleiterin der Messe, "wie die Einführung des Internet, des Mobilfunknetzes und des mobilen Internets. Und dennoch ist der Amateurfunk immer noch aktuell." 197 Aussteller präsentieren auf der Ham Radio ihre Produkte. Auf der teilweise parallel stattfindenden Maker World sind 60 Aussteller vertreten.

"Dass der Amateurfunk immer noch eine große Rolle spielt, zeigen Extremsituationen", sagt Petra Rathgeber. "Wenn alle anderen Netze zusammenbrechen und der Strom ausfällt, können Funkamateure immer noch kommunizieren." Auf der Amateurfunkmesse trifft sich die Funkergemeinde einmal im Jahr, auch um sich auszutauschen und Kontakte zu pflegen. "Camping spielt deshalb eine wichtige Rolle, bei der Ham Radio werden 400 Stellplätze und 50 Zeltplätze direkt auf dem Gelände genutzt."

Steffen Schöppe, Vorsitzender des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC), erläutert das Motto der diesjährigen Veranstaltung: "Amateurfunk erstreckt sich nicht nur hier auf der Erde, sondern auch bis in den von uns unbekannten Weltraum. Bereits 1935 schickte ein amerikanischer Funker ein Signal zum Mond. Vor einigen Jahren dann hat eine Gruppe deutscher Funkamateure Signale zur Venus geschickt. Diese sind nach fünf Minuten zurückgekommen. Damit markiert diese Entfernung von fast 100 Millionen Kilometern die größte jemals durch Amateurfunk überwundene Distanz." Im Vordergrund der Messe stehen dieses Jahr passend zum Motto technische Experimente, Kontakte zu Raumstationen, Teleskope und Projekte mit Raumsonden.

Die Vereinigung Amateur Radio on the International Space Station (ARISS) ermöglicht es Schülern, mit Astronauten der ISS zu kommunizieren. "Am Tag des Kontaktes herrscht Adrenalin pur", so Oliver Amend, Vizepräsident ARISS. "Wenn die ISS in Sichtweite der Bodenstation kommt, dann besteht je nach Flugbahn für etwa zehn Minuten ein Funkkontakt." Der 21-jährige Jakob Strickler kommunizierte im Rahmen eines Schulprojektes bereits mit dem Astronauten Alexander Gerst: "Das ist kein alltägliches Erlebnis. Das Spannendste war, als erst kein Kontakt zustande kam. Als wir dann Alexander Gersts Stimme hörten, war das fantastisch."

Die Ham Radio findet noch am Samstag und Sonntag, 27. und 28. Juni, in Friedrichshafen statt. An beiden Tagen ist auch die Maker World zu besuchen. Die Tageskarte kostet neun Euro, im Vorverkauf acht Euro. Die Eintrittskarte berechtigt zum Besuch beider Veranstaltungen. Weitere Infos gibt es unter www.hamradio-friedrichshafen.de


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