Friedrichshafen / sz - Gegründet im Jahr 1915 feiert der Flughafen Friedrichshafen heuer seinen 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass gibt es am Abend einen kleinen Festakt. Die Öffentlichkeit soll das Jubiläum am 8. und 9. August im Rahmen der Do-Days nochmal feiern dürfen.
Neben einem Vortrag zur Flughafengeschichte wird im Rahmen des Festakts auch die offizielle Verabschiedung des bis Ende Mai 2015 tätigen Flughafen-Geschäftsführers Gerold Tumulka stattfinden. Der Festakt dürfte eine der wenigen Gelegenheiten sein, bei der alle drei Flughafen-Chefs der jüngeren Vergangenheit aufeinandertreffen: Hans Weiss, im Amt von 1981 bis 2012, sein Nachfolger Gerold Tumulka und Claus-Dieter Wehr, der jüngst das Amt angetreten hat, werden zur Feierstunde erwartet.
Zur nicht öffentlichen Veranstaltung haben sich auch Oberbürgermeister Andreas Brand, Landrat Lothar Wölfle, Michael Kerkloh, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen und Konstantin Sauer,, ZF-Vorstandsmitglied sowie weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft angekündigt. Was beim Festakt in kleinem Rahmen mit Vorträgen gewürdigt werden soll, ist die bewegte Geschichte des zweitältesten Flughafens Deutschlands.
Gegründet im Jahr 1915 in Folge des Zeppelinbaus starteten schon kurz darauf auch Flugzeuge in Friedrichshafen. Flugingenieur Theodor Kober errichtete in Friedrichshafen in dieser Zeit auch auch das sogenannte Kober-Trapez, Deutschlands erste befestigte Startbahn für Flugzeuge.
Bis in die 90er-Jahre war dieses Monument der Flugzeug- und Industriegeschichte in Friedrichshafen aus der Luft zu erkennen, ehe es nach dem Anzug der französischen Besatzungsmacht geschleift wurde.
Zwei Weltkriege erlebte der Flughafen Friedrichshafen, der die längste Zeit seiner Geschichte militärisch genutzt wurde oder von militärischer Bedeutung war. Zivilluftfahrt fand in größerem Umfang erst in der Nachkriegszeit statt.
Heute fliegen jährlich rund 600000 Passagiere am Bodensee Airport. Zeitweise wurden sogar eine Million Passagiere vorausgesagt, was spätestens nach der Luftfahrt-Krise nach dem 11. September 2001 un der Konkurrenz durch den nahen Flughafen Memmingen schwierig wurde.
Wirtschaftlicher Aufwind
Nach wirtschaftlich schwierigen Jahren befindet sich der Flughafen Friedrichshafen etwa seit 2013 wieder im leichten Aufwind. Mit einem Passagierplus von rund elf Prozent auf knapp 600000 Passagiere hatte Tumulka den kriselnden Häfler Regionalflughafen 2014 nach langem Sink- wieder in einen Steigflug gebracht. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern war dabei von minus 71000 Euro (2013) und minus 693000 Euro (2012) erstmals wieder über die Nullmarke auf plus 350000 Euro gestiegen.