Friedrichshafen / sz - Die ZF ist bei ihrem Langzeitprojekt Umfeldverbesserung ein gutes Stück weitergekommen: Nach dem ehemaligen Laufhaus sicherte sich das Unternehmen auch die anderen Immobilien an der Flugplatzstraße.
Mit dem Baubeschluss für die neue Firmenzentrale im Jahr 2011 haben sich ZF und Stadt vorgenommen, das Umfeld des größten Häfler Unternehmens zu verbessern. Die wichtigsten Maßnahmen: die Aufhübschung von Ehlerstraße und Löwentalerstraße, die Errichtung von zwei Kreisverkehren sowie die Umsiedlung von Nachbarn, die ZF in ein schlechtes Licht – nämlich in rotes – rücken. Am südlichen Ende von Werk 1, wo derzeit das Forum entsteht, hat sich die Stadt – im Auftrag von ZF – bereits vor geraumer Zeit die drei Gebäude auf der Insel zwischen Ailinger Straße, Löwentaler Straße und Charlottenstraße gesichert. Pläne für eine Neugestaltung gibt es noch nicht, nur eines steht fest: die Etablissements, zum Beispiel der "Millionaire’s Club", müssen raus.
Suche nach Alternativen
Auch am nördlichen Ende von Werk 1, bei den Vergnügungsbetrieben an der Flugplatzstraße, ist demnächst wohl Schluss mit lustig. Seit dem 1. Juni ist ZF Mieter im ehemaligen "Bodensee-Bordell", für die anliegenden Gebäude hat ZF einen sogenannten "aufschiebend bedingten" Kaufvertrag geschlossen. Aufschiebende Bedingung bedeutet, dass dem bisherigen Eigner ein alternatives Grundstück zur Bebauung beziehungsweise Nutzung zur Verfügung gestellt wird.
Bekanntermaßen sind solche alternativen Grundstücke in Friedrichshafen ziemlich rar. Zumal die neue Häfler Sperrbezirksverordnung vorsieht, dass Bordelle nur noch in Gewerbegebieten angesiedelt werden dürfen.
Doch wie geht es nun an der Flugplatzstraße weiter? "Über die Nutzung entscheidet ZF, wenn der Kaufvertrag wirksam geworden ist", lässt ein Unternehmenssprecher wissen. Aus heutiger Sicht werde dies nicht vor 2018 der Fall sein, weil die Pachtverträge noch so lange laufen. Ungewiss sei auch noch die Verwendung des ehemaligen "Bodensee-Bordells", über das ZF bereits verfügt. Vorerst sei keine konkrete Nutzung für das Gebäude geplant, teilt ZF mit. Was mit dem Gebäude auf lange Sicht geschehe, hänge auch von der künftigen Entwicklung der Nebengebäude ab.