Friedrichshafen / sz - Die Motorradstaffel der Johanniter aus Friedrichshafen ist am Sonntagabend vom Kirchentag in Stuttgart zurückgekehrt. 65 Helfer reisten aus Oberschwaben an und versorgten mit rund 1000 nationalen Kollegen die Besucher des evangelischen Kirchentages. Der Häfler Patrick Bercher leitete an diesem Wochenende die 20-köpfige Motorradstaffel aus ganz Deutschland, bei der zwei Helfer aus Friedrichshafen mit dabei waren. Die Großveranstaltung sei ohne ernstere Zwischenfälle verlaufen, sagt Bercher.
Von Freitagmittag bis Sonntagabend haben sich die Johanniter aus Oberschwaben in der Helferunterkunft "St. Johannis" auf einem Schulgelände in Waiblingen einquartiert. "Wir möchten die sinnvolle Arbeit mit dem Spaß beim Motorradfahren verbinden", betont der Leiter der Motorradstaffel. Die ehrenamtlichen Helfer wurden bestimmten Sanitätsposten zugeteilt und warteten dort auf ihre Einsätze. Dabei fahre meistens ein Rettungsassistent und ein Rettungssanitäter gleichzeitig los, um die ausreichende Versorgung zu gewährleisten, erklärt der Häfler.
"In Stuttgart gibt es viel Stau und es ist relativ eng. Wenn jemand schnell Hilfe braucht, sind die Motorräder durch ihre Wendigkeit viel schneller vor Ort. Sogar durch Menschenmengen kommen die Motorräder schnell durch", sagt Claudia Bangnowski, Sprecherin der Johanniter Oberschwaben/Bodensee. Trotz des Platzmangels auf einem Zweirad, haben die Fahrer alles dabei, was ein Patient zur Erstversorgung braucht. "Ein Motorrad kann alles, was ein Rettungswagen kann, nur eben nicht so lange", sagt Bercher.
Der Schweiß läuft in die Schuhe
Beim Kirchentag in Stuttgart hat den Besuchern, als auch den Helfern insbesondere die Hitze zu schaffen gemacht. Es sei sehr heiß und sehr unangenehm gewesen, berichtet der Leiter der Motorradstaffel. "Bei über 32 Grad läuft dir der Schweiß aus der Jacke bis in die Schuhe", sagt er. Trotz der hohen Temperaturen mussten die Johanniter aufgrund der Personalmenge die Acht- bis Neunstundenschichten durchhalten. "Da trinkt jeder mal kurz fünf bis sieben Liter Wasser am Tag", verrät Bercher. Auch den Besuchern des Kirchentages machte die Hitze zu schaffen. Viele hätten zu wenig getrunken und hielten sich in großen Zelten auf, in denen die Temperaturen noch höher gewesen wären. "Oft hat es gereicht Wasserflaschen zu verteilen und die Patienten an die frische Luft zu bringen", sagt der Häfler.