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Entenmama: Nest im Blumentopf vom Eiscafé

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Friedrichshafen / sz - Eine Ente hat sich im Eiscafé Italia einen außergewöhnlichen Ort zum Brüten gesucht. In einem großen Blumentopf auf der Dachterrasse des Cafés an der Uferpromenade brütet sie sechs Eier aus. Die Besitzer des Lokals, Ivan Bottecchia und Alan Piai, freuen sich über den tierischen Gast.

Seit gut zwei Wochen hat sich die Entendame unter dem Flieder eingerichtet und lässt ihre Eier nicht mehr aus den Augen. Sie hat sich ihr Nest in die Blumenerde gegraben und mit Federn ausgepolstert. Die Bedienungen und Besitzer des Cafés kümmern sich, neben den Gästen natürlich, gründlich um die Entenmama. "Eines Tages war die Blumenerde überall um den Topf verstreut. Wir haben uns schon gewundert, wer das war und dann haben wir gesehen, dass sich eine Ente ihr Nest gebaut hat", sagt Bottecchia. "Sie hat nicht gefragt, ob sie kommen darf. Sie war plötzlich da", fügt er lachend hinzu.

Eigentlich wollten die Besitzer des Cafés den Blumenkübel entsorgen. Nachdem sie den Boden auf der Dachterrasse erneuert hatten, sollte auch der alte Topf mit dem Flieder weichen. Doch die Ente kam ihnen zuvor. "Sie hat sich den Platz zum Brüten ausgesucht, jetzt muss der Blumentopf bleiben", betont Bottecchia. Nachdem klar war, dass sich die Ente dauerhaft auf der Dachterrasse eingerichtet hat, begann Graziella del Gaudio, Bedienung im Café Italia, sich um die Ente zu kümmern. Täglich bringt sie der Entenmama Wasser und schaut nach dem Rechten. Die Ente frisst del Gaudio aus der Hand, wenn sie sie mit Keksen und Waffeln füttert.

Besen zur Verteidigung

Versteckt unter den Ästen des Flieders und in einer ruhigen Ecke der Dachterrasse bemerken die meisten Gäste des Cafés die Ente gar nicht. Marianne und Melanie Berner haben den tierischen Besuch vorerst auch nicht gesehen und waren überrascht über die Entenmama im Blumentopf. "Das ist ja der reinste Luxus, wenn sich die Mitarbeiter um sie kümmern. Die wird sich das merken und kommt nächstes Jahr wieder", sagt Marianne Berner lachend. Warum sich die Entendame gerade so einen lauten und geschäftigen Platz zum Brüten ausgesucht hat, ist für die beiden ein Rätsel. "Also irgendwie muss sie sich hier sicher fühlen", vermutet Melanie Berner.

Ivan Bottecchia kümmert sich auch um den Schutz des Tiers. "Manchmal müssen wir sie richtig verteidigen. Einmal kamen ein paar Krähen, die sie angreifen und die Eier stehlen wollten. Da haben wir einen Besen geholt", erzählt Bottecchia. Doch die aggressiven Krähen sind nicht die einzige Gefahr für das Tier. Bald werden die Küken schlüpfen und müssen dann sicher zum See gebracht werden. Auch wenn der Weg nicht weit ist, führt er die kleinen Küken durchs Treppenhaus des Eiscafés. "Wahrscheinlich werden wir ihnen beim Weg zum See helfen müssen", sagt Bottecchia.


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