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Colsmanknoten in Friedrichshafen: Für Radler „unzumutbar“

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Friedrichshafen / sz

Wer in Friedrichshafen mit dem Rad unterwegs ist, der begibt sich als Radler zwar nicht gerade auf Abenteuertour, erlebt als Verkehrsteilnehmer aber doch seine verkehrstechnische Höhen und Tiefen. Und dem Motto „Radlers Höhen und Tiefen in FN“ stand einmal mehr die verkehrspolitische Radtour des ADFC Bodenseekreis am späten Donnerstagnachmittag. Rund 20 Radler mit Bürgermeister Stefan Köhler und ADFC-Vize Bernhard Glatthaar an der Spitze gingen thematisch „mit dem Rad zur Arbeit.“

Dem Thema entsprechend führte die Tour auf den Stecken, welche auch auf dem Weg zur täglichen Arbeit befahren werden, zum täglich Brot von Alltagsradler gehören: Die Leutholdstraße und der Colsmanknoten etwa bezeichnet der ADFC als „Tiefen“. Probleme in der Leutholtstraße sind hohe Geschwindigkeiten, gefährliche Streckenführung beim Übergang in den Industrieweg und ein oft unebener Fahrbahnbelag mit Sturzgefahr für Radler. Der Colsmanknoten ist für Bernhard Glatthaar eine „pure Zumutung für Radfahrer“. Und nicht nur deshalb, weil er den aus Richtung Riedlewald kommenden Radlern eine dreifache Querung des Knotens mit getrennt zu aktivierenden Überwegen abnötigt. Wo so mancher Schatten ist, da gibt es aber auch Licht. In den Augen des ADCF ist die 2012 und 2013 umgebaute Ehlerstraße sehr radfreundlich: „Bei der Planung und Ausführung wurde der Rad- und Fußgängerverkehr in beispielhafter Weise verwirklicht“, sagte Glatthaar.

An den Umbau der Ehlerstraße schließt sich dieses Jahr die vollständige Neugestaltung der Löwentaler Straße an. Laut ADFC-Mann Glatthaar sei dieser Umbau aus Sicht des Radverkehrs sehr wichtig, da die bisherige Führung auf dem getrennten Geh-und Radweg wegen schlechtem Asphalt „unzumutbar geworden ist.“ Für den Radverkehr sollen dort beidseitig Schutzstreifen für Radler markiert werden – was den ADFC zufrieden stellt, wenn zusätzlich das Längsparken in der Straße auf ein Minimum beschränkt werde.

Wie am Rande der Radtour zu hören war, hat der Fahrradverkehr in Friedrichshafen inzwischen einen Anteil von rund 25 Prozent. Davon sprach Baubürgermeister Stefan Köhler. Vor dem Hintergrund dieser „beachtenswerten Größe“ habe der Gemeinderat deutlich mehr Mittel in den Haushalt eingestellt. Die für jeweils für 2014 und 2015 eingeplanten 550 000 Euro zur Verbesserung der Radinfrastruktur sollen tatsächlich auch verbaut werden, versicherte Köhler.

ADFC: Magner und Partner

Gern vernommen hat Bernhard Glatthaar auch die bürgermeisterlichen Worte, wonach der ADFC nicht nur Partner der Stadt sei, sondern auch Mahner: „Wir haben aber nicht nur die Rute bekommen, der ADFC hat auch Vorschläge zur Lösung von Problemen gemacht“, lobte Köhler. Deswegen sei man auch oft vorangekommen, „wo einmal Tiefen waren, sind heute Höhen.“

Dass Stefan Köhler mit dieser Aussage richtig liegt, zeigte die Tour genauso wie der Augenschein am Colsmanknoten die Worte von Gemeinderätin Johanna Kersting bestätigt: „Es gibt für Radler immer noch zu viele Stellen, die sehr gefährlich sind.“


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