Friedrichshafen / af - Mit Gottesdiensten haben Christen in Friedrichshafen am Sonntag des Kriegsendes vor 70 Jahren gedacht. Zu einer ökumenischen Gedenkfeier kamen am Vormittag Katholiken und Protestanten in St. Nikolaus zusammen. Abends gedachten die Freikirchen (Baptisten, Methodisten, Freie Christengemeinde und Vineyard) im Foyer in Allmannsweiler des historisch bedeutenden Datums. Zusammen mit einer großen Gemeinde überwiegend älterer Häfler feierten Pfarrerin Ulrike Hermann und Pfarrer Markus Hirlinger den Gottesdienst in der Nikolauskirche, einem Ort mit symbolischem Charakter. Vor 70 Jahren war das Gotteshaus mitten in der ehemaligen Altstadt eine Ruine. Das Feuer hatte bis auf die Grundmauern alles vernichtet.
Vom reichen Inventar blieb nur der Tabernakel heil übrig. Seine Aufschrift "Siehe, ich mache alles neu" sollte ein Hinweis dafür sein, dass Krieg, Zerstörung, Tod nicht das letzte Wort haben. Dass nach sechs Jahren Krieg 70 Jahre Frieden kamen ist für jene,die Schrecken des Krieges erlebt haben, alles andere als selbstverständlich, wie Werner Kunze als Zeitzeuge in St. Nikolaus sagte. "Lasst uns für den Frieden beten und hoffen, dass vor allem auch die Herrscher dieser Welt vor Kriegen zurückschrecken."
