Friedrichshafen / sz - Mit einer Jubiläumsfeier im Ferdinand-Porsche-Haus hat die Betriebskrankenkasse von Rolls-Royce Power Systems und MTU Friedrichshafen, BKK, am Dienstag ihren 100. Geburtstag gefeiert.
Der Urgedanke von Karl Maybach bei der Gründung im Jahr 1915 habe sich bis heute durchgesetzt, lobte der Vorstandsvorsitzende Roland Dietz im Beisein der Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz. Von einem "ganz tollen Jubiläum" und einer hervorragenden Versorgung der Mitarbeiter sprach der Vorstandsvorsitzende von Rolls-Royce Power Systems und Geschäftsführer von MTU, Ulrich Dohle.
Als eine der ältesten Betriebskrankenkassen zählt die BKK MTU derzeit zusammen mit den Versicherten aus Duisburg, Hamburg, Ruhrstorf und Augsburg rund 5000 Versicherte, die direkt bei MTU arbeiten. Zusammen mit Angehörigen, Rentnern und ehemaligen MTU-Mitarbeitern sind es 16 500 Mitglieder.
Der Markt entscheidet
Die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz, gratulierte der erfolgreichen BKK und forderte, den Markt über die Zahl der Krankenkassen in Deutschland entscheiden zu lassen. Die Staatssekretärin forderte die Entwicklung innovativer Präventions-Angebote, die von der Politik unterstützt würden. Dazu gehöre auch eine bessere Hospiz- und Palliativ-Versorgung sowie der Erhalt der hohen Qualität des deutschen Gesundheitswesens, bei dem der ländliche Raum "nicht hinten herunterfallen" dürfe.
Das gesamte Gesundheitswesen sei ein großer Wirtschaftsbetrieb. Investitionen in ihn wolle die Politik mit 300 Millionen Euro jährlich unterstützen. Und: Gute Modelle sollen landesweit Schule machen. Unentbehrlich sei der Einsatz neuer digitaler Medien, forderte sie die elektronische Gesundheitsakte – und die BKK MTU auf, sich hier einzubringen. Widmann-Mauz zeigte sich zuversichtlich, dass die BKK MTU auch die nächsten 100 Jahre die Herausforderungen annehmen werde, um am Ende zu loben: "Wir haben das beste Gesundheitssystem der Welt", das zu unterstützen sich lohne.
"Eine runde Zahl ist eine gute Zahl", sagte Stefan Köhler, Erster Bürgermeister, in seinem Grußwort, in dem er die BKK MTU an einem Standort mit besten Voraussetzungen sieht. Hinter der starken Kasse stehe ein gesundes Unternehmen. Die BKK sei ein wichtiger Bestandteil der Zeppelin-Geschichte und die MTU eine der frühen Wohlfahrtseinrichtungen der Stadt.
Das Vorstandsmitglied der Betriebskrankenkassen im Landesverband Süd, Jacqueline Kühne, sorgt sich um einen fairen Wettbewerb unter den Kassen. Mehrausgaben von geschätzten 20 Milliarden Euro stehen vermeintlich hohe Rücklagen von 28 Milliarden gegenüber, die bei den zu erwartenden Mehrausgaben allerdings schnell verbraucht seien, wie sie befürchtet. Leistungen im Präventionsgesetz seien von anderen zu tragen und außerhalb deren Kernkompetenz. Sie wünscht sich mehr Klarheit in der Finanzierungsvereinbarkeit und lobte die Betriebskrankenkassen als "unverwechselbar und unentbehrlich".
Der Erfolg der BKK MTU habe mit dem Unternehmen MTU zu tun, und auch mit deren Produkten, sagte der Vorstandsvorsitzende der BKK, Jürgen Brennenstuhl. An die Politik appellierte er, für einen funktionierenden Preiswettbewerb und gleiche Bedingungen zu sorgen. Heute erhalte die AOK beispielsweise mehr Geld. Wie die MTU habe sich die BKK gewandelt, und einen stetigen Mitgliederzuwachs auch durch das MTU-Wachstum erlebt. Die BKK MTU biete heute so viele Leistungen wie nie zuvor, Gesundheitsvorsorge werde hier belohnt, hier gebe es die direkte Ansprache und kein Call-Center als Gesprächspartner.