Friedrichshafen / sz - Seit Dienstag geht auf der B 33 zwischen Leimbach und Bitzenhofen für den Verkehr gar nichts mehr. Die Bundesstraße gehört bis voraussichtlich 29. April den Straßenbauern.
Die in die Jahre gekommene und schadhafte Fahrbahn wird auf einer Länge von 4,6 Kilometern komplett erneuert. Auf dem Gros der Strecke wurde das letzte Mal 1966 "geteert". Asphalt hält durchschnittlich aber nur 50 Jahre. Die Kosten der Sanierungsmaßnahme von rund zwei Millionen übernimmt der Bund.
Schwere Baustellenfahrzeuge bestimmen seit Dienstagmorgen das Bild auf der Straße. Zunächsteinmal sind es Asphaltfräsmaschinen, die rund 40 000 Quadratmeter Fläche mit Altmaterial abhobeln. Teilweise, so sagt ein Polier (der namentlich nicht genannt werden will) müssen alle drei Schichten des Straßenaufbaus ersetzt werden, zum Teil könne ein Teil des Unterbaus noch verwendet werden. "Es ist wie in einem Haus: Allein mit neuen Tapeten ist es manchmal nicht mehr getan, da müssen auch die Risse im Putz und Mauerwerk repariert werden", sagt der Polier in einem bildhaften Vergleich.
Und wenn man schon dabei ist, so Steffen Fink, Pressesprecher des bauausführenden Regierungspräsidiums, dann mache man Nägel mit Köpfen: "Die Straßensanierung ist eine Sache, das Thema Lärmreduzierung eine andere.". So werde zwischen Leimbach und Stadel "ein spezieller, hohlraumreicher Asphalt zur Lärmminderung eingebaut". In dieser Hinsicht ist die Stadt Markdorf mit dem Hinweis auf ihren Lärmschutzaktionsplan aufs RP zugekommen. Das Regierungspräsidium hat sich dem Wunsch der Stadt nicht verwehrt, macht mit. "Markdorf aber übernimmt die Mehrkosten für den teureren Belag", erklärt Fink.
Nach Worten des RP-Pressesprechers werde die Straßenbaumaßnahme deshalb jetzt durchgezogen, weil man vor allem Rücksicht auf Messeveranstaltungen, Obstverkauf und Tourismus nehmen wolle. Entsprechende Behinderungen gibt es aber allemal. Zwischen dem Knoten B 33 / Steibensteg bis zum Knoten B 33 / K7734 (Vöhringer Kreuzung) bei Bitzenhofen stehen nämlich Schilder, die unmissverständlich sagen: Vollsperrung. Die ist laut Fink deshalb nötig, weil ansonsten die Bauzeit von rund drei Wochen ("das relativ kurze Zeitfenster ist eine Herausforderung für den Bau") eingehalten werden könne. Andererseits müsse man auch der Verkehrssicherheit Rechnung tragen. "Auf Grund der Fahrbahnbreite ist die halbseitige Bauweise bereichsweise nicht zulässig."
Umleitung führt durch Berg
Wie bei allen Straßenbauten in der Raumschaft am Bodensee: Friedrichshafen ist mehr oder weniger direkt betroffen. Durch die Umleitungen. So wird etwa der Lkw-Verkehr Richtung Meersburg ab Hefigkofen über Ailingen nach Friedrichshafen geführt und weiter über die B 31 Richtung Meersburg.
Besonders von höherem Verkehrsaufkommen ist Berg betroffen: Als innere Umleitung in unmittelbarer Nähe der Baustelle wird die B 33-Blechlawine ab Markdorf über Unterraderach, Berg, Unterteuringen, Oberteuringen und zurück auf die B 33 bei Bitzenhofen geleitet. Am Dienstag waren auf diesem Streckenabschnitt aber keine außergewöhnlichen Behinderungen wie etwa Staus zu verzeichnen.