Friedrichshafen / sz - Bereits zum vierten Mal haben Mitglieder des Club of International Politics in der vergangenen Woche an der "World Model United Nations Konferenz" (MUN) teilgenommen. Mit rund 2500 Teilnehmern ist es eine der größten Simulationen der Vereinten Nationen der Welt.
Die von der Harvard Universität organisierte Veranstaltung zieht jedes Jahr in eine andere Stadt und fand nach Stationen in Vancouver, Melbourne und Brüssel dieses Jahr erstmalig in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul statt. Nach einer Eröffnungszeremonie, bei der die Teilnehmer die Chance hatten, traditionelle Trommler, Tänzer und koreanische Bands zu bewundern, ging es an die Arbeit.
Dieses Jahr vertraten die zehn CIP-Mitglieder, die an der Zeppelin Universität im Bachelor College oder der Graduate School studieren, Neuseeland in fünf verschiedenen UN-Gremien. Dabei setzten sich die Nachwuchsdiplomaten mit verschiedensten Themen wie Cyber-Sicherheit, Flüchtlingen oder dem Zugang zu Trinkwasser auseinander. Darüber hinaus hatte sich Christina Greussing erfolgreich für den Historischen Sicherheitsrat beworben und debattierte dort mit den erfahrensten Delegierten der Konferenz über die Nicaraguakrise im Jahr 1980.
An der Grenze zu Nordkorea
Während der fünf Konferenztage wurden in den Sitzungsräumen zahllose Reden gehalten, während außerhalb der Räume Bündnisse geschlossen und Resolutionen erarbeitet wurden. "Das war zwar nicht meine erste MUN-Konferenz. Aber die Größe meines Komitees war nicht ohne. Vor dreihundert Delegierten eine Rede zu halten war am Anfang wirklich eine Herausforderung", sagte Teilnehmerin Sophie von Waitz: "Zum Glück war ich gut vorbereitet".
Am Mittwochnachmittag besuchte die Delegation die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea und hatten dabei unter anderem die Chance, den dritten Invasionstunnel zu besichtigen. "Zum Glück wurden Helme bereitgestellt – ansonsten hätte man sich da häufig den Kopf angestoßen", sagte Sebastian Pieper. "Es war aber wirklich spannend. Ich habe, wie auch auf der Konferenz insgesamt, eine Menge für mein Studium der Internationalen Beziehungen gelernt", fügte er hinzu.
In den letzten Sitzungen wurde dann am Freitag über die Resolutionen abgestimmt. "Wir haben ein wenig gezittert. Eine Stimme weniger, und fünf Tage Arbeit wären dahin gewesen", berichtet Paul Staiger aus seinem Gremium.
Abendliche Veranstaltungen, bei denen sich die Studierenden auch persönlich kennen lernen und Freundschaften mit Delegierten aller Kontinente schließen konnten, rundeten das Programm ab. Die Konferenz endete offiziell bereits vor der Farewell Party am Freitagnachmittag bei der feierlichen Abschlusszeremonie.
Beinahe zeitgleich haben fünf Studierende die ZU bei einer der größten europäischen MUN-Konferenzen in Rom vertreten. Die Delegierten vertraten dabei China, Großbritannien, Indien und Litauen in vier verschiedenen Gremien. Die besondere Herausforderung in Rom war es, dass jeder Delegierter einen Partner von einer anderen Universität zugeteilt bekam. "Das war wirklich nicht leicht", berichtet Eva Ullmann, "man musste sich vor jeder Entscheidung absprechen und vor der Konferenz hatten wir nur begrenzt Kontakt gehabt." Im Sicherheitsrat gab es darüber hinaus die zusätzliche Herausforderung mit Übersetzern zu arbeiten. Vorbereitet hatten sich die Teilnehmer beider Fahrten über mehrere Monate im Rahmen der Zeppelin MUN Society. Die Unterinitiative des Club of International Politics war im Herbst 2013 mit dem Ziel gegründet worden, Studierende noch umfangreicher für Konferenzfahrten zu schulen.