Quantcast
Channel: Schwäbische: Feeds: Spaichingen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293

Kirchenbezirk rechnet mit weiteren Kürzungen

$
0
0

Friedrichshafen / sz - Bodenseekreis - Die ganze Weite des Evangelischen Kirchenbezirks Ravensburg haben die rund 100 Delegierten der Bezirkssynode jüngst erleben können. Zur Frühjahrstagung wurde nach Treherz, Gemeinde Aitrach, eingeladen, wo Bürgermeister Thomas Kellenberger die Gäste vom Bodensee sowie aus dem Schussental und dem Allgäu im Dorfgemeinschaftshaus begrüßte. Bei den Beratungen ging es wieder einmal um die Kürzungen der Zukunft. Außerdem wurde die Gründung der Diakonie-Stiftung "Hand in Hand" beschlossen.

Bei den Beratungen unter Leitung vom Vorsitzenden Kurt König und von Dekan Friedrich Langsam wurde deutlich: Der Kirchenbezirk blickt weit voraus, will Vorsorge treffen für Zeiten mit weniger Gemeindemitgliedern, weniger Pfarrern und weniger Kirchensteuern. Tanja Förster, Verwaltungsmitarbeiterin im Oberkirchenrat, stellte dazu die Personalstrukturplanung für den Pfarrdienst (PSP) vor. Ein Problem der Landeskirche ist die ungleiche Altersstruktur im Pfarrdienst. Im Schaubild zeigt sich die hohe Anzahl der 47- bis 60-jährigen Pfarrerinnen und Pfarrer, die zu den jüngeren Jahrgängen dann stark abnimmt. Das bedeutet, dass hohe Ruhestandszahlen auf die Landeskirche zukommen, im Gegenzug dazu gehen überdurchschnittlich wenige junge Menschen in den Pfarrdienst. Gleichzeitig ist davonauszugehen, dass die Mitgliederzahlen von derzeit 2,145 Millionen auf geschätzte 1,3 Millionen im Jahr 2040 sinken werden. Die Folge: Es wird in Zukunft weniger Pfarrer im aktiven Dienst geben.

Mehr bürokratischer Aufwand

Pfarrer Paul-Gerhard Schöll vom Oberkirchenrat erklärte die Berechnungsgrundlagen für die Stellenverteilung für den Pfarrplan 2018, die durchaus auch auf Besonderheiten wie überdurchschnittliche Ländlichkeit oder Diasporasituation Rücksicht nimmt. Er machte aber klar: Der Kirchenbezirk Ravensburg kommt um weitere Stellenkürzungen nicht herum. Er verwies dabei auch auf die Vergangenheit: Bei rund 60 000 Gemeindemitgliedern gab es in den 70er-Jahren 32 Pfarrstellen. Derzeit sind es 41,75, obwohl die Zahlen bei derzeit 62 046 Evangelischen relativ unverändert blieben. Die Pfarrerschaft hielt ihm dann aber das Argument entgegen, dass seither der bürokratische Aufwand stark zugenommen habe und deshalb mehr Geld für Verwaltungsfachkräfte nötig sei, damit den Theologen mehr Freiraum für Verkündigung und Seelsorge bleibe. Die Zielzahlen für den Pfarrplan 2018 werden 2017 bekanntgegeben.

Dass Kirche aber mehr ist als Zahlenwerk, das will die Zukunftswerkstatt 2030 deutlich machen, wie Pfarrerin Friederike Hönig und der externe Projektleiter Peter Swozilek versicherten. In den nächsten Wochen werden bei verschiedenen Veranstaltungen die Gemeindeglieder eingeladen, ihre Vorstellung von Kirche einzubringen.

Stiftung "Hand-in-Hand"

Zur Förderung der diakonischen Arbeit wurde mit großer Zustimmung der Synode die Diakoniestiftung "Hand-in-Hand Oberschwaben-Allgäu-Bodensee" auf den Weg gebracht. Laut Pfarrer Friedemann Manz, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Ravensburg, soll sie allen Menschen in Not zugutekommen, unabhängig von Religion, Geschlecht und Alter.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293