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Flughafen-Tarifkonflikt in kritischer Phase

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Friedrichshafen / sz - Die Tarifverhandlungen am Flughafen Friedrichshafen sind nach einem Schlagabtausch zwischen der Gewerkschaft Verdi und Flughafen-Chef Gerold Tumulka in einer kritischen Phase. Als die Gewerkschaft am Freitag erstmals offen mit Streik droht, kommentiert die Arbeitgeberseite die Verhandlungen ebenfalls zum ersten Mal ausführlicher.

"Wir haben das nicht erwartet und sind stocksauer darüber", hatte Verdi-Verhandlungsführer Rudolf Hausmann zunächst nach Äußerungen des Flughafen-Geschäftsführers zum Stand der Tarifverhandlungen Anfang März gesagt. "Ein Tarifvertrag steht nicht kurz vor dem Abschluss. Wir sind noch sehr weit weg davon", hatte dieser sich damals geäußert und somit Aussagen Hausmanns, die Verhandlungen würden kurz vor einem Abschluss stehen, konterkariert.

Etliche Themen offen

"Wer die Fortschritte am Verhandlungstisch nicht goutiert, der will dort offenbar keine Lösung", sagte Hausmann am Freitag weiter. Obwohl die Gewerkschaft zuletzt den geforderten Manteltarifvertrag für rund 90 Flughafenbeschäftigte auf einem guten Weg gesehen habe, denkt Hausmann jetzt über Protestaktionen Ende Mai nach – wenn bis dahin keine neuen Verhandlungsfortschritte erzielt würden. Offen sind nach seinen Angaben derzeit Regelungen zu Urlaub und Wochenarbeitszeit von Personal der Bereiche Flugzeugabfertigung, Feuerwehr und Verwaltung. Daneben stehe die Frage eines Gehaltstarifvertrags im Raum: Nach Angaben von Verdi gab es am Häfler Airport acht Jahre lang keine Gehaltserhöhungen.

Nach dieser Verdi-Offensive kommentierte die Arbeitgeberseite die Verhandlungen am Freitag erstmals ausführlicher und ging dabei ein wenig auf die Gegenseite zu: "Inhaltlich haben wir zuletzt über einen Mantelvertrag gesprochen. Dieser könnte in Teilen konsensfähig sein, wenn dies mit den Strukturen des Lohntarifvertrages zusammenpasst", sagte Flughafen-Chef Tumulka. Bis zum heutigen Tag seien aber keine Vorschläge für einen Lohntarifvertrag vorgelegt worden. Auch Vorstellungen über Lohnentwicklungen seien nicht mitgeteilt worden. Tumulka: "Insofern stehen wir mitten in Gesprächen, aber keineswegs kurz vor einem Abschluss." Man werde weiterhin konstruktiv Gespräche führen. Tumulka kritisierte auch die Praxis der Terminfindung mit Verdi. Seit anderthalb Jahren arbeiten Flughafenbeschäftigte auf den Haustarifvertrag hin, auch wegen uneinheitlich geregelter Arbeitsverhältnisse.


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