Quantcast
Channel: Schwäbische: Feeds: Spaichingen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293

"Gute Musik lässt sich nicht befehlen"

$
0
0

Friedrichshafen / sz - Seit 18 Jahren gibt das Ulmer Heeresmusikkorps aus Verbundenheit jährlich ein Benefizkonzert für den Volksbund Deutscher Kriegsgräber (VDK) in Überlingen. Nur nicht in diesem Jahr: Denn im April tritt das Blasorchester ausnahmsweise im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen auf. "In Überlingen ist es wunderschön", schwärmt Major Matthias Prock, der Dirigent des Heeresmusikkorps. "Aber es hat einen Nachteil, es ist ein bisschen klein."

Für das große sinfonische Blasorchester, dem Prock als Musikalischer Leiter vorsteht, sei eine gewisse Größe erforderlich. "Da haben wir uns gedacht, das könnten wir auch mal dort machen, wo ein paar mehr Leute kommen könnten als in Überlingen." Einen Auftritt im GZH wünscht sich Prock ohnehin schon seit Längerem – seit er es einmal von innen gesehen hat. Und am Donnerstag, 16. April, wird sich sein Wunsch erfüllen. Dann wird sein Orchester dort spielen, und zwar für alle, die Lust darauf haben. "Wir hoffen natürlich, dass die Überlinger ausnahmsweise auch mal nach Friedrichshafen kommen", sagt Prock.

Orchester voller Profis

50 Musiker hat Prock dann im Gepäck und die sind allesamt exzellent ausgebildet, wie er im Pressegespräch erklärt. Eine Karriere als Berufssoldat erlaube es, sich der Musik ausführlich zu widmen und nicht nur nebenbei zu betreiben. Außerdem sei auch niemand zur Musik verdonnert worden. "Bei der musikalischen Arbeit gibt es keine Dienstgrade", sagt Prock schmunzelnd. "Gute Musik lässt sich nicht befehlen." Das würde der Zuhörer ja gleich mitbekommen. Nein, die Musiker haben alle große Lust zu musizieren.

Das Programm für das Konzert ist für den Uneingeweihten ziemlich unmilitärisch. Es soll ja auch viele Geschmäcker ansprechen. Nicht nur Soldaten, im Gegenteil! Die "Dritte Suite für Blasorchester" von Alfred Tweed steht zum Beispiel an; passend zum 25. Todestag von Leonard Bernstein auch die Ouvertüre des "Candide"-Musicals; und zum 175. Geburtstag von Tschaikowski das "Capriccio Italien" Opus 45.

"Im zweiten Teil wird es dann deutlich moderneren Sound geben", kündigt der Major an. Zum Beispiel ein Medley aus bekannten Musicalmelodien. "Und dann müssen wir auf jeden Fall den Graf-Zeppelin-Marsch spielen", sagt der Dirigent, "wenn wir schon im GZH spielen". Dieser Marsch wurde eigens für das Heeresmusikkorps komponiert, erklärt Prock: "Wir lassen jedes Jahr zwei Werke für uns schreiben." Ein Grund, warum die Auftritte des Musikkorps auch immer einzigartig seien im Gegensatz zu anderen Orchestern. Es gäbe immer wieder neue Musik zu hören, die niemand sonst im Programm habe.

Stadt fördert Volksbundkonzert

Dass das Benefizkonzert im GZH stattfinden kann, ist übrigens vor allem Esther Stolz zu verdanken, der Häfler Ortsbeauftragten des VDK. "Für mich ist das Konzert eine aufregende Sache", sagt Stolz. "Und es ist auch schön, die Arbeit des Volksbundes auf diese Weise bekannt machen zu können." Als Ortsansässige habe sie die Möglichkeit gehabt, das GZH für ihren Verein zu buchen. "Die Stadt hat uns auch alle Kosten erlassen", sagt Stolz, "das ist sehr großzügig". Klar eine Ausnahme, das Konzert im GZH solle ja auch keine Gewohnheit werden, sagt Stolz. "Überlingen soll ja nicht verdrängt werden."

Umso mehr ist das eine ganz besondere und seltene Gelegenheit für Konzertliebhaber, das Heeresmusikkorps im großen Klangkörper Friedrichshafens zu erleben. Mitglieder und Spender des VDK erhalten schriftliche Einladungen zum Konzert. Aber natürlich ist jeder eingeladen, das Konzert zu besuchen. Alle Einnahmen kommen dem VDK zugute. Das nächste Mal wird das Heeresmusikkorps Ulm übrigens im Oktober in der Region sein. Dann wird es in Weingarten zu Gast sein.

Karten gibt es bei der Tickethot-line 0751 / 29 55 57 77 oder unter

www.reservix.de


Viewing all articles
Browse latest Browse all 14293