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Wer lebt 2030 in Friedrichshafen?

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Friedrichshafen / sz - Das Statistische Landesamt hat die neuesten Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung in Friedrichshafen vorgelegt. Basis sind die Daten, die beim Zensus 2011 gewonnen wurden. Wenn die Modellberechnungen der Statistiker richtig sind, wird Friedrichshafen bis 2030 noch ein bisschen größer – und älter.

Statistiker stellen den Altersaufbau einer Bevölkerung gerne mit so genannten Pyramiden dar, in denen nach Geschlecht und Altersjahren absolute Zahlen dargestellt werden. Das Bild einer klassischen Pyramide, die von einem breiten Sockel her nach oben spitz zuläuft, trifft auf die Alterstruktur der Landkreise und Kommunen in Baden-Württemberg allerdings nicht zu. Das Schaubild für Friedrichshafen erinnert eher an einen Christbaum von der Restrampe – mit einigen Löchern und einer ungleichmäßigen Spitze. Die Zahl der Neugeborenen bis hin zu Zwölfjährigen bewegt sich, von geringen Ausschlägen abgesehen, zwischen 200 und 250 pro Jahrgang. Darüber wächst der Baum so langsam in die Breite auf den Spitzenwert bei den 31-Jährigen, von den es rund 450 gab, jeweils männlich und weiblich. Auffällig: Zwischen den 30-Jährigen und den 50-Jährigen ist ein klares Loch zu erkennen, bei beiden Geschlechtern, wobei es bei den Männern einen klaren Überhang gibt. Der stärkste Häfler Altersgruppe sind die 50-Jährigen – kein Wunder, schließlich waren die Jahrgänge 1963 und 1964 die "Baby-Boomer", die geburtenstärksten Jahrgänge, die in Deutschland gezählt wurden. Dass Frauen eine höhere Lebenserwartung als Männer haben, schlägt sich in der Spitze des Baumes nieder: Klares Übergewicht für die Weiblichkeit.

Leichter Zuwachs

Für Stadtplaner, Straßenbauer und Visionäre ist natürlich eine Frage interessant: Wie entwickelt sich die Bevölkerung langfristig? Und wie sieht die Pyramide der Zukunft aus? Während zum Stichtag 31. Dezember 2013 laut Zensus 57 961 Menschen (28 541 männlich/29 420 weiblich) in Friedrichshafen lebten, sollen es im Jahr 2030 laut Hochrechnungen der Statistiker 58 731 (28 860/29 871) sein. Stärkste Bevölkerungsgruppe sind nun die 65-Jährigen, also die 50-Jährigen von heute. Die "Pyramide" ähnelt nun nicht mehr einer Tanne, sondern einer Eiche mit einem relativ dicken Stamm.

Eine Vergreisung der Gesellschaft ist weder in Friedrichshafen noch im Rest von Baden-Württemberg zu befürchten. Carmina Brenner, die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, stellt klar: "Man kann heute nicht einfach sagen, dass man ab 60 zu den Senioren gehört." Diese große Bevölkerungsgruppe unterteilt sich ihrer Meinung nach in: 60-Jährige, die voll im Beruf stehen, 65-Jährige, die neu in Rente gehen und sehr unternehmungslustig sind, 70-jährige, die die Stütze im bürgerschaftlichen Engagement sein könnten, Hochbetagte, die nur noch teilweise bei der Familie wohnen und mehr Pflege in den Institutionen benötigen. "Alle diese Altersgruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse, Fähigkeiten oder auch Mobilitätsverhalten", erklärt Carmina Brenner.


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