Friedrichshafen / sz - Die Bühnen der Bodenseeschule St. Martin werden in diesem Jahr an den "Theatertagen am See" die komplette Woche vom Montag, 23. bis Sonntag, 29. März genutzt. Erstmalig lädt das Land Baden Württemberg zu den Schul- und Jugendtheatertagen (JUST), die den Theatertagen am See angeschlossen werden, was das Festival um zwei Tage verlängert. Das Motto in diesem Jahr lautet: "Stand.Punkte".
Die Theatertage beginnen dieses Mal schon Montagvormittag. Die JUST Baden Württemberg eröffnen die Theatertage zwei Tage eher als bisher. "Wir haben schon lange ein Programm zur Förderung der Kinder und Jugendlichen und dem Schultheater gefordert, aber bisher gab es dafür kein Geld", sagt Jürgen Mack vom Verein Theatertage am See. Das die JUST Theatertage in Friedrichshafen ausgetragen werden, sei der Tatsache geschuldet, dass die Theatertage am See auf eine 30-jährige Erfahrung zurückblicken und dem Landesprogramm somit als Starthilfe diene. Das JUST Programm müsse nicht zwangsläufig immer in Friedrichshafen ausgetragen werden, sondern werde im Laufe der kommenden Jahre in den fünf unterschiedlichen Bezirken der Regierungspräsidien stattfinden.
Bei den Jugend- und Schultheatertagen des Landes wird in zwei Sparten unterteilt. Zum einen die Grundschulschüler und Sekundarstufe eins bis Klasse sechs und dann in der zweiten Sparte für die Schüler ab 15 Jahren. "Selbstverständlich können die Aufführungen auch von hiesigen Schulklassen besucht werden", sagt Britta Lutz von den Theatertagen am See. Da in diesem Jahr der Jugend- und Schultheaterbereich von den JUST abgedeckt ist, konnten die Veranstalter keine Bewerbungen von außerhalb annehmen. "Das bedauern wir sehr, aber wir können nicht einerseits die Förderung von Schultheater einfordern und dann sagen, wir helfen nicht bei der Umsetzung", so Mack, allerdings gebe es eine Ausnahme: die Jugendtheatergruppe "Be`er Sheva" aus Israel wird zu Gast sein.
Man habe darum gebeten, zumindest einen Teilnehmer außerhalb des Landes einladen zu dürfen, um den internationalen Charakter der Theatertage am See aufrecht zu erhalten. Sämtliche Schüler würden nicht nur spielen, sondern auch gegenseitig die Aufführungen besuchen und zwischen den Aufführungen an Spielerworkshops teilnehmen.
Außerdem sind die Spielleiter eingeladen, sich über die Aufführungen intensiv und offen auszutauschen.
Workshops mit Profis
Je Sparte werden zudem Workshops mit Profis angeboten, die sich an Referendare, Lehrer oder Spielleiter, die sich für das JUST Programm interessieren. "Die JUST Theatertage haben einen echten Fortbildungscharakter für Teilnehmer und Spielleiter", schließt Mack.
Die Amateurtheatertage beginnen am Freitag, 27. März und versprechen mit "Der Krüppel von Inishmaan" von der Gruppe "Gut&Edel" aus Lörrach eine derb-komische Komödie. Aus dem Iran reist die Pearl Theater Group an. "My Souffiya" sei ein "starkes Schauspiel mit starken Bilder", so Mack, das am Freitag gezeigt wird und das Theater Oberschwaben Bodensee (TOB) zeigen ihren "Weltuntergang" nach dem Autoren Jura Soyfer. "Allerdings außerhalb des Wettbewerbes", so Mack.
Am Samstag gibt es "Jaques der Fatalist und sein Herr" nach Deridot von der Gruppe "Die Aussenspiegel". Erstmalig sind die "PONYS", eine Theatergruppe aus Zürich, dabei. Im Stile des Erzähltheaters wird es mit "Ein Tisch ist ein Tisch" philosophisch. So tragisch, dass es schon wieder Komik enthält, ist die Thematik der Spielgemeinschaft Vintl-Weitental aus Südtirol. Bei "Wege mit dir" wird das Thema Alzheimer in den Fokus gerückt. Als "Dramödie" bezeichnet Mack die "Offene Zweierbeziehung" von der Gruppe Spielbrett aus Dresden und "A Draamerei" mit der Salzburger Gruppe "De Draamarei" sei von internationalen Theaterträgern empfohlen worden.
Den Abschluss bilden das Theatro International mit "Fremd ist der Fremde nur in der Fremde" und am Sonntagvormittag das Spina Theater aus Solingen mit "Brandmale".