Friedrichshafen / mh - Am Freitag Abend entscheidet die CDU, wen sie 2016 ins Rennen um einen Sitz im Landtag schickt. Die anderen Parteien sind noch nicht so weit. Martin Hahn, grüner Landtagsabgeordneter, bestätigte der SZ, dass er wieder dabei sein will, der Vorstand der Linken hat Kreisrat Roberto Salerno nominiert. SPD und FDP halten sich bedeckt.
Egal, wer heute Abend bei der CDU-Nominierungsversammlung in Ettenkirch das Rennen macht: Der oder die sitzt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit im neuen Landtag. Der Wahlkreis 67 - das ist der gesamte Bodenseekreis ohne Tettnang, Meckenbeuren und Neukirch - wählt seit Menschengedenken mehrheitlich schwarz. Trotzdem sind die Bewerber der übrigen Parteien, anders als oft bei Bundestagswahlen, keine reinen Zählkandidaten. Ein gutes Landesergebnis seiner Gruppierung vorausgesetzt kann auch ein zweiter oder dritter Politiker aus dem Bodenseekreis bei ausreichender persönlicher Stimmenzahl ins Stuttgarter Parlament einziehen.
Hahn gibt sich zuversichtlich
2011 hat das der Grüne Martin Hahn aus Überlingen geschafft, 2016 will er es nochmal probieren. "Ich rechne schon damit, dass wir unser Ergebnis halten oder ausbauen und ich wieder einziehe", sagte er der SZ. "Erfolgreiche regionale Arbeit vor Ort und ein beliebter Ministerpräsident" stärkten seine Zuversicht. Die Nominierungsversammlung der Grünen, die im Bodenseekreis etwa 200 Mitglieder haben, findet am 25. März in Salem satt. Er rechne nicht mit einem Gegenkandidaten, sagte Hahn. Ausschließen könne man das aber nie.
Die SPD wird ihren Bewerber für den Landtag am 8. Mai in Kluftern wählen. Der langjährige Kandidat und Abgeordnete Norbert Zeller tritt nicht mehr an. Es laufe noch die parteiinterne Abstimmung, sagte der Kreisvorsitzende Dieter Stauber, der auch Chef der SPD-Stadtratsfraktion in Friedrichshafen ist. "Wir gehen davon aus, dass wir eine gute Lösung finden, hinter der die breite Mehrheit des Kreisverbandes steht." Ob er selbst seinen Hut in den Ring wirft, wollte Stauber nicht sagen. Vor der Abstimmung in Kluftern wählen die Abgesandten der 580 Sozialdemokraten im Landkreis am 20. März einen neuen Kreisvorstand. Der aktuelle Führungskreis wird dann "zum überwiegenden Teil" erneut antreten, sagte Stauber, auch er selbst.
Wen die Liberalen ins Rennen schicken, wird erst in der zweiten Jahreshälfte entschieden. FDP-Kreisvorsitzender Hans-Peter Wetzel, der von 2006 bis 2011 schon einmal im Parlament war und in Sipplingen wohnt, überlegt, ob er es selbst noch einmal probieren soll. Einen Termin für die Kandidatennominierung hat die Partei, die im Kreis 160 Mitglieder zählt, noch nicht festgelegt.
Salerno soll’s wohl richten
Für die Linke wird aller Voraussicht nach Roberto Salerno in den Ring steigen. Der Kreisrat aus Friedrichshafen wurde schon im Dezember vom Kreisvorstand vorgeschlagen. Bei einer Versammlung, zu der alle knapp 100 Mitglieder der Linken eingeladen waren, erhielt er nach Auskunft der Partei einhellige Unterstützung. Die formelle Nominierung muss aber noch stattfinden.