Friedrichshafen / sz - Die Bürgerinitiative "Rettet die Schätzlesruh" hat einen Karton mit 3750 Unterschriften an Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand übergeben. Damit will die Initiative erreichen, dass die Streuobstwiesen des Bio-Hofes auf der Schätzlesruh nicht durch Wohnungsbebauung zerstört werden.
Sowohl Oberbürgermeister Andreas Brand wie auch der Erste Bürgermeister Stefan Köhler haben der Landwirts-Familie Wolpold und der Bürgerinitiative signalisiert, dass es zur Bebauung auf der Schätzlesruh, dem Gebiet Oberhof III derzeit keinerlei Beschlüsse gibt und Gesprächsbereitschaft angeboten. Dabei müssten die Stadtverwaltung und der Gemeinderat aber die Belange der gesamten Stadt berücksichtigen und die enthielten eben auch die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum und nach Wohnraum generell. Über die Zukunft der Schätzlesruh soll zeitnah gesprochen werden, die Unterschriftenaktion sorge dafür, dass das Thema jetzt behandelt werde.
Ekkehard Wolpold hatte vor allem die Notwendigkeit einer stadtnahen und nachhaltigen Landwirtschaft ins Feld geführt, die bei der Bebauung der größten Streuobstwiese im Stadtgebiet mit über 100 Jahre alten Bäumen verloren gehe. Er betrachtet das Problem als ein gesamtgesellschaftliches Thema.
Die Stadt ist da mit ihrer Betrachtungsweise gar nicht so weit entfernt. Sie betont die gesamtstädtischen Belange, die berücksichtigt werden müssten. "Noch hat keine Fraktion die Änderung des Flächennutzungsplanes beschlossen", sagt Brand. In diesem Plan ist Oberhof III, sind die an den Landwirt verpachteten Flächen als mögliches Bauland ausgewiesen. Gleichzeitig aber sei auch noch kein Beschluss zu diesem Vorhaben gefallen. Die Stadt, sprich der OB und der Gemeinderat, müsse sich fragen, welche Bedeutung und welchen Stellenwert die Schätzlesruh für die städtebauliche Entwicklung habe. "Verfolgt man die Planung weiter, verändert man etwas oder lässt es einfach liegen", fragt der OB. Und auf diese Fragen müssten Antworten gegeben werden.
Der OB sieht eine Möglichkeit, Antworten zu finden, durch ein sogenanntes integratives Stadtentwicklungskonzept, über das der Gemeinderat Ende März, Anfang April diskutieren wird. Mit diesem Konzept soll unter Einbeziehung aller beteiligten Gruppen, Bürger und Interessensvertreter möglicherweise so etwas wie ein Rahmenplan diskutiert werden. Insgesamt will der Oberbürgermeister zeitnah zu einer Bewertung und Entscheidung zur Schätzlesruh kommen.