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Pflegebedürftige zahnmedizinisch schlecht versorgt

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Friedrichshafen / sz/dtp - Pflegebedürftige im Bodenseekreis werden zahnmedizinisch schlechter versorgt als nicht Pflegebedürftige. Dies geht aus dem aktuellen Pflegereport der Barmer GEK hervor.

Während 30,7 Prozent der nicht Pflegebedürftigen innerhalb eines Quartals des Jahres 2012 zahnmedizinisch behandelt wurden, waren es bei den Pflegebedürftigen nur 22,7 Prozent, heißt es in einer Pressemitteilung der Barmer GEK. Die Zahlen basieren auf den Abrechnungsdaten der 8,6 Millionen Menschen, die bei Barmer bundesweit versichert sind.

Zu glauben, dass ältere Menschen keinen Zahnarzt mehr benötigen, sei ein Trugschluss: "Der Versorgungsbedarf ändert sich nur", sagt Ulrich Endres, Bezirksgeschäftsführer in der Barmer GEK Friedrichshafen. Nach der Studie wurden bundesweit 20,6 Prozent der Pflegebedürftigen im Untersuchungszeitraum zahnmedizinisch behandelt. In Baden-Württemberg waren es 20,2 Prozent. 25 der 44 baden-württembergischen Stadt- und Landkreise unterschritten diese durchschnittliche Behandlungsquote. Am häufigsten sahen Pflegebedürftige aus Pforzheim einen Zahnarzt (23,1 Prozent), am seltensten jene aus dem Kreis Biberach (16,7 Prozent).

Generell sinke die Behandlungsquote mit steigender Pflegestufe. Pflegebedürftige Menschen in Heim würden zudem seltener zahnärztlich behandelt als solche, die zu Hause von Angehörigen betreut werden. Um eine regelmäßige Versorgung von Pflegeheimbewohnern sicherzustellen, haben der GKV-Spitzenverband und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung im vergangenen Jahr eine Vereinbarung getroffen. Zudem sollen durch eine Anpassung der Vergütung zahnärztliche Hausbesuche und der Abschluss von Kooperationsvereinbarungen mit Pflegeheimen für Zahnärzte attraktiver werden. In Baden-Württemberg seien bisher 120 solcher Kooperationen geschlossen worden. Endres hält aber weitere Schritte für notwendig: "Zahnärztliche Mundhygieneschulungen für Pflegepersonal, mehr Hausbesuche und Schwerpunktpraxen für die zahnmedizinische Versorgung von Pflegebedürftigen wären weitere Schritte in die richtige Richtung."


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