Friedrichshafen / sz - Die Kinderstiftung Bodensee und der Stadtverband sporttreibender Vereine (SSV) machen gemeinsame Sache, um Bücher in die Sporthalle, beziehungsweise Bewegung ins Lesezimmer zu bringen: Fürs Kooperationsprojekt "Bewegte Vorlesestunde" werden nun Interessierte gesucht, die mitmachen wollen. Eine Fortbildung dazu findet im April statt.
"Die Idee, den Sport mit dem Vorlesen zu verbinden, ist spannend", sagt Dagmar Höhne, Vorsitzende des SSV. Zwar mögen die beiden Dinge auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben, die frühkindliche Sprachförderung zeigt aber, dass der Spracherwerb und die Bewegung eng miteinander verbunden sind. Die Bewegung regt die Hirntätigkeit an – und damit die Aufmerksamkeit, Konzentration und das Gedächtnis. An dieser Stelle wollen die beiden Vereine anknüpfen und tolle Lesebücher mit der Bewegung verbinden. "Außerdem können nur sehr wenige Kinder 30 Minuten stillsitzen und einer Geschichte lauschen", sagt Marielle Veser vom Vorlesenetzwerk der Kinderstiftung Bodensee.
Für eine bewegte Vorlesestunde braucht’s natürlich spannende Bücher. Im optimalsten Fall sind es Werke, die Sport- und Bewegungsthemen aufgreifen, welche mit "Aktionspotenzial", so Veser. Aber auch mit klassischen Märchen könne gearbeitet werden. "Es geht uns natürlich auch um die geistige Bewegung", sagt Nicole Dodek von der Kinderstiftung. Sprich: Die Fantasie der Kleinen soll angeregt werden. Das geschehe mit Büchern intensiver als mit anderen Medien, die die Kinder nur berieseln, ergänzt Höhne. "Außerdem soll nicht nur die Leselust geweckt werden, sondern auch das Gelesene mit dem Erlebten verbunden werden", sagt Beatrix Wenrich vom SSV.
Das Ganze soll am Ende beispielsweise in einen Lese- und Bewegungsparcours bei Kindergarten-, Vereins- oder Schulfesten oder eine Lesenacht in der Sporthalle verpackt werden. Das Ziel: "Wir wären glücklich, wenn wir ab dem Sommer einmal im Monat bewegte Vorlesestunden anbieten könnten", sagt Wenrich.