Friedrichshafen / sz - Junge Leute in Friedrichshafen mitreden lassen – diese Idee ist mit dem sang- und klanglos untergegangenen Jugendrat der Stadt Friedrichshafen 2014 gescheitert. Im Februar will die Stadtverwaltung jetzt einen Neuanfang wagen: mit dem ersten Jugendforum in Friedrichshafen.
Nachdem die Wahlbeteiligung für den sogenannten Jugendrat der Stadt zuletzt auf 17 Prozent der Berechtigten gesunken war und nur noch 21 junge Menschen um ein Amt im öffentlich kaum wahrgenommenen Gremium kandidierten, hatte der Stadtrat im Mai 2014 die Reißleine gezogen: Dem Jugendrat sollte eine zeitgemäßere Form der Jugendbeteiligung an der Stadt- und Kommunalpolitik folgen. Die Erkenntnis damals: Statt jungen Menschen ein Konzept vorzusetzen, das am Ende scheitert, sollten diese selber bei der Entwicklung einer neuen Beteiligungsform Hand anlegen. Nach fast einem Jahr der Stille soll es nun am 4. und 5. Februar so weit sein.
Dann startet laut Plan das erste "Jugendforum FN" in der alten Festhalle in der Scheffelstraße. Ein Flyer zum Projekt liegt bereits in Häfler Schulen aus, daneben gibt es bereits eine Facebookseite für Interessenten – auch wenn weitere Details zur Veranstaltung bislang nicht von der Stadtverwaltung in Erfahrung zu bringen waren.
Eine gute Vorstellung des geplanten Forums vermittelt die Facebookseite aber auch ohne offizielles Statement. "Das erste Häfler Jugendforum will Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren ins Gespräch bringen – miteinander und mit ihren Ideen für Friedrichshafen. Eingeladen sind jeweils zwei Schülerinnen oder Schüler pro Klasse ab der Stufe acht bis zum Abitur, sowie Auszubildende aus den Berufsschulen."
Die Jugendforums-Veranstalter, federführend wird Ralf Langohr, Leiter der Kinder- und Jugendarbeit der Stadt, genannt – aber auch Streetworker, Lokalpolitik und Jugendhaus sollen mit im Boot sei – verstehen das Jugendforum offenbar als eine Art Denkfabrik, in der ein Entwurf für künftige Jugendbeteiligung entstehen soll: "Was heißt eigentlich Beteiligung und Mitgestaltung und wie könnt ihr euch einbringen?", soll laut Facebook-Seite eine zentrale Frage sein. Unter anderem sollen die geladenen Teilnehmer – 2014 war von rund 200 Personen die Rede – überlegen, wie junge Ideen organisiert und präsentiert werden können, damit sie am Ende auch verwirklicht werden. Auf das einmalige Jugendforum soll dann am Ende eine Jugendbeteiligung folgen, die, so hieß es 2014 in einer Sitzungsvorlage "eine höhere Akzeptanz und ein höheres Engagement der Jugendlichen" erwarten lasse.
Genügend junge Menschen, denen das Projekt helfen könnte, gibt es in Friedrichshafen durchaus schon. 15 000 Einwohner der Stadt sind unter 25 Jahre alt. "Das soll sich auch in der Lebensqualität der Stadt zeigen! Mischt euch ein!", lautet der Schluss-appell zum anstehenden Forum. Nach Informationen aus der Stadtverwaltung gab es zuletzt am Dienstag ein internes Treffen der Projektbeteiligten, in der letzte Details zum Jugendforum und seinem Ablauf geklärt werden sollten. Es dürfte in den nächsten Tagen also Antworten auf letzte offene Fragen dazu geben.
Mehr Informationen unter Jugendforum Friedrichshafen auf
facebook.com