Friedrichshafen / sz - Wer an der Schaufenster-Galerie Gros in der Friedrichstraße 31 in Friedrichshafen vorbeikommt, kann seit Samstag wieder neue Bilder entdecken. Pünktlich zum 96. Geburtstag des Künstlers André Ficus am 10. Januar sind hier seit Samstag sieben ausdrucksvolle Porträts ausgestellt, die er in den Jahren 1962 bis 1972 gemalt hat.
Der 1999 verstorbene Künstler war Maler, Zeichner, Aquarellist und feinsinniger Literat. Unvergessen sind seine Bodensee-Aquarelle, die den See in unterschiedlichsten Stimmungen festhielten, während er selbst mehr noch an den Ölbildern aus seiner zweiten Heimat in Südfrankreich wie auch aus Amerika hing. Dass er immer auch Porträts malte, die nicht einfach abbildeten, sondern in strenger Abstraktion Wesenszüge der Dargestellten hervorhoben, davon sprechen die jetzt ausgestellten Bilder.
Die Galeristen Petra und Frieder Gros, die von Ficus’ Witwe Lotte den künstlerischen Nachlass geerbt haben, haben sich zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr andere Seiten des Künstlers zu zeigen. So folgen auf Druckgrafik und mediterrane Ölbilder in diesem Winter Porträts von Menschen, denen Ficus begegnet war, die ihm wichtig waren. Neben einem Porträt seiner Frau Lotte, einer unbekannten Frau und der Ehefrau seines Pariser Lehrers, des Künstlers André Verger, finden sich auch bekannte Persönlichkeiten aus dem Kulturleben. Manche werden sich noch an den markanten weißhaarigen Künstlerkopf des 1987 verstorbenen Bauhauskünstlers Georg Muche erinnern, der fast 30 Jahre in Lindau-Bad Schachen lebte. Daneben blickt man auf den Schauspieler und Regisseur Fritz Kortner und den Schriftsteller Uwe Johnson. Ein letztes Porträt führt wieder in die französische Wahlheimat zu Abbé Auguste, Abbé und Domkapellmeister von Sainte Jeanne d’Arc in Nizza.
In der Winterzeit gibt es keine eigene Vernissage. Die Ausstellung hängt noch bis Freitag, 13. März.