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Häfler Muslime beten für Terroropfer

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Friedrichshafen / sz - Auch Friedrichshafen und die Bodenseeregion gedenken der zwölf Opfer des Terroranschlags auf das Magazin "Charlie Hebdo" in Paris. Vor dem Landratsamt drücken Flaggen auf Halbmast die Trauer des Kreises aus. Beschäftigte des Polizeipräsidiums Konstanz haben am Donnerstag ihre Solidarität mit einer Schweigeminute bekundet, während die muslimische Gemeinde der Mehmet-Akif-Camii-Moschee die Opfer in ihr Freitagsgebet eingeschlossen hat.

Bereits am Mittwoch hat die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Köln den grausamen Vorfall aufs Schärfste verurteilt: "Wir bewerten den Terroranschlag als Angriff auf die Menschheit", teilt sie mit. Der Häfler Imam Serafettin Poyraz hat beim Freitagsgebet auf einen Vers aus dem Koran verwiesen, wonach jeder, der einen Menschen tötet, die ganze Menschheit töte. Wer dagegen einen Menschen rettet, der rette die gesamte Menschheit. "Wir nehmen Verstorbene, egal welcher Katastrophe, in unsere Bittgebete auf", erklärt Dialogbeauftragte Emel Coban. "Wenn wir jetzt nicht zusammenrücken, haben wir verloren", sagt sie.

Als inakzeptabel empfindet Ismail Calisir, Vorstandsvorsitzender der Gemeinde, den Anschlag, bei dem die Täter den Islam für ihre Ideologie missbraucht hätten. Coban vermutet, dass zuwanderungskritische Bewegungen wie Pegida oder der Front National in Frankreich durch die Tat Aufwind bekommen werden. "Wir hoffen, dass die Häfler neben uns stehen und wissen, dass unsere Muslime damit nichts am Hut haben", sagt sie. Coban und Calisir wünschen sich, dass die Menschen aus der Umgebung auf ihre Dialog-Angebote eingehen und auf sie zukommen, wenn sie Fragen haben.


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