Friedrichshafen / poi - Die österreichisch-deutsche Hängepartie am Flughafen geht zu Ende. Die Stadt Friedrichshafen und der Landkreis übernehmen die Gesellschafteranteile, die der Wiener Flughafen nicht mehr haben will. Im Juli entscheiden Gemeinderat und Kreistag, den Kaufpreis in Höhe von 2,25 Millionen Euro zu gleichen Teilen zu schultern und halten damit jeweils 26,96 Prozent am Bodensee-Airport.
Die Wiener (konkret: die VIE International Beteiligungsmanagement GmbH) sind sechs Jahre zuvor mit 7,7 Millionen Euro eingestiegen. Der Gegenwert: 25,15 Prozent. Eine Preisvorstellung, von der sich die Österreicher allerdings verabschieden müssen, denn nach einer externen Wertermittlung, von der Stadt Friedrichshafen in Auftrag gegeben, stehen 2,571 Millionen Euro als „marktkonformer Kaufpreis“ zur Disposition. In Vertragsverhandlungen mit Oberbürgermeister Andreas Brand signalisiert die VIE schließlich, dass sie mit 2,25 Millionen Euro leben könne.
„Wenn einem was gehört, dann muss man nach seinem Sach gucken“, betont Friedrichshafens OB Andreas Brand. Die Konsequenz: Weil Gespräche mit potenziellen neuen Gesellschaftern zu keinem Ergebnis führen, übernehmen Stadt und Kreis die Anteile der Wiener selbst. Der Preis dafür liege weit unter dem, was die Österreicher bei ihrem Einstieg 2007 bezahlt haben. Von einem Schnäppchen will der OB aber trotzdem nicht sprechen: „Der Wert ist nicht auf dem Basar entstanden“, sondern sei das Ergebnis eines Wirtschaftsgutachtens.