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2014 am See: Justin wird zum Umweltheld

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Friedrichshafen / sz - Eigentlich war er ein normaler Schüler aus Friedrichshafen: Justin Kraft (14). Dann kam der März und die Hilfsbereitschaft des Jungen wird zum Facebook-Phänomen mit Tausenden Likes.

Die Geschichte um den jungen „Umwelthelden“ beginnt eigentlich vor drei Jahren, als Justin Kraft einen an der Pfote verletzten Hund an der Uferpromenade von Friedrichshafen entdeckt. Das Tier blutet stark, eine Glasscherbe hat den Hund wohl verletzt. Das Tier beschäftigt den 14-jährigen Justin so sehr, dass er beschließt, der Ursache der Verletzung den Kampf anzusagen: Achtlos weggeworfener Müll am Bodenseeufer - von der Plastiktüte bis zur zerbrochenen Bierflasche.

„Schön, dass es solche Menschen gibt“

Der Vorfall wird zum Grund für den Schüler, fortan regelmäßig zum Seeufer zu gehen, mit Müllpicker und Eimer, und den Müll aufzusammeln. Wann immer die Zeit es zulässt, geht Justin los. Bald beteiligen sich auch Freunde an den Sammelaktionen - und die Öffentlichkeit wird darauf aufmerksam. Wenn einer anfängt aufzuräumen, ziehen andere hoffentlich mit. Es sollte viel mehr getan werden“, sagt damals Justins Mutter, Petra Kraft.

Als Schwäbische.de und die Schwäbische Zeitung einen Bericht über den jungen Justin, der Passanten aufgefallen war, verbreiten, ist die Resonanz riesig. „Respekt für den Justin. Sollten mehrere mitmachen“, schreibt zum Beispiel „Bella Massa“ auf der Facebook-Seite von Schwäbische.de. „Schön, dass es solche Menschen gibt“, stimmt Ibrahim Yildrim zu. Kerstin Pasic fordert gar eine Auszeichnung für den Jungen vom Bodensee, der die Tiere und die Natur liebt. Ihr Wunsch geht tatsächlich in Erfüllung.

Es hagelt Lob und Preise

Die Umweltschutzorganisation SeaShepherd stößt wenig später auf den Artikel über Justin und postet ihn auf ihrer Facebookseite. Fast 3000 Likes bekommt der Post, der Artikel wird mehr als 400 Mal geteilt, mehr als 200 Menschen kommentieren das Tun des Häfler Schülers. Das Ergebnis: Sea Shepherd ernennt Justin kurz darauf zum „Umweltheld“ und schreibt an Justin: „Sea Shepherd dankt dir sehr für deinen Einsatz. Wir hoffen, dass du in Zukunft viele Helfer an deiner Seite hast, damit die Tiere ohne Gefahr im und am Bodensee leben können. Darüber hinaus ist dein Engagement auch ein hervorragender Beitrag zum aktiven Meeresschutz, denn der Müll, den du aufsammelst, kann nicht mehr ins Meer gelangen und damit auch keinen Schaden anrichten.“

Damit nicht genug: Wenig später will auch die Umweltschutzinitiative „Earth Day“ Justin ehren. „Er hat sich als junger Mensch für den Umwelt- und Artenschutz eingesetzt“, begründetete Thomas Dannenmann, Präsident der Organisation, den Schritt im Gespräch mit der SZ. Es hagelt weiteres Lob: Justin erhält eine Einladung auf das Forschungsschiff des Seenforschungsinstituts Langenargen und einen Brief des Oberbürgermeisters von Friedrichshafen. Bei all dem Trubel vergisst er nicht, weiterhin seiner Lieblingstätigkeit nachzugehen: Saubermachen am See.

Als die Organisation Sea Shepherd im September einen Aufruf startet, sammeln bald 50 Erwachsene und zehn Kinder Müll am Bodenseeufer auf - angeregt von Justin Kraft, der inzwischen vielen Häflern bekannt ist.


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