Friedrichshafen / mh - Der Abriss des Komm-Gebäudes ist fast vollbracht. Um das an gleicher Stelle geplante Getriebeprüf-Zentrum ranken sich Gerüchte.
Auf Nachfrage der SZ stellt die ZF AG klar, dass man an den Plänen für das Technologieprojekt festhalte. Zur Zeit werde geprüft, ob ein externer Investor den Bau übernehmen könne.
Einzelheiten über das Projekt sind bis jetzt nicht bekannt. Weil für die Errichtung des Getriebeprüf-Zentrums zur Zeit ein Bebauungsplan aufgestellt wird, weiß die Öffentlichkeit aber einige Eckpunkte. Demnach soll auf dem Gelände beim Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ), auf dem bis vor kurzem das ehemalige Komm-Supermarktgebäude stand, ein Neubaukomplex entstehen, in dem unter anderem verschiedene Getriebeprüfstände untergebracht werden sollen. Er soll bis zu 20 Meter hoch werden und im Inneren modular genutzt werden.
Abgasvorschriften einhalten
„Diese Konzeption erlaubt uns, auf neue Entwicklungen in der Mess- und Prüftechnik für Fahrzeugteile rasch zu reagieren“, erklärte Harald Naunheimer, der Leiter des FEZ, anlässlich einer Behandlung des Themas im Gemeinderat. Damals war davon die Rede, dass das Prüfzentrum in den Jahren 2015/21016 gebaut werden soll. Zwei Ziele hatte ZF bei der ersten, knappen Vorstellung der Pläne betont: die Einhaltung aller Abgasvorschriften und möglichst hohe Energieeffizienz.
Weitere Einzelheiten – wie sieht das Gebäude aus, was kostet es, wie viele Menschen sind dort beschäftigt – sind bis dato nicht bekannt. Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an einem Bebauungsplan für das Gelände, erst danach kann ZF einen konkreten Bauantrag stellen.
Auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung bestätigte ein ZF-Sprecher, dass der Konzern im Moment prüft, ob ein externer Investor den Komplex bauen könnte. „Dies ist in Industrieunternehmen ein üblicher Vorgang für Großprojekte dieser Art“, hieß es. Auch andere Finanzierungsmöglichkeiten würden untersucht. Die konkrete Bauplanung sei davon nicht berührt.
Betriebsrat: Nicht doppelt zahlen
Auch Betriebsratsvorsitzender Achim Dietrich-Stephan geht davon aus, dass das Getriebeprüfzentrum wie vorgesehen gebaut wird. Gegen Investorenlösungen habe die Arbeitnehmervertretung grundsätzlich nichts einzuwenden. Allerdings ist Dietrich-Stephan der Meinung, dass man bei „Kernthemen und auf dem eigenen Werksgelände“ besondere Vorsicht walten lassen müsse. „An der Stelle sollten wir schon besonders aufpassen, sonst müssen wir hinterher doppelt bezahlen“, sagte der Betriebsrat.