Friedrichshafen / hag - Pläne, den in die Jahre gekommenen Kontrollturm am Flughafen Friedrichshafen, Tower genannt, zu ersetzen, liegen für weitere drei bis zehn Jahre weiter auf Eis. Das bestätigte Flughafen-Chef Gerold Tumulka zu Wochenbeginn im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung. Damit rückt ein Termin für einen 2012 noch als dringend angemahnten Neubau des für die Flugsicherheit wesentlichen Gebäudes in weite Ferne.
„Die Aufsichtsbehörde wollte das Thema damals forcieren, von diesem Punkt ist sie wieder abgerückt“, sagte der Flughafen-Chef jetzt. Damit liege es am Flughafen allein, den Zeitpunkt für einen Neubau zu steuern. Laut Tumulka habe die zuständige Behörde eingesehen, dass in drei bis zehn Jahren ein Generationswechsel der technischen Ausrüstung von Kontrolltürmen anstehe. „Unser Tower wird das nicht verkraften“, sagte Tumulka dazu und ergänzte: „Das wird uns zum Neubau zwingen.“ Bis zu diesem Zeitpunkt sind sich Flughafen und Aufsicht laut Tumulka offenbar einig, dass der bestehende Kontrollturm aus den 50er-Jahren für den „jetzigen Tagesbetrieb“ ausreiche. Bis zu einem bestimmten Ausmaß könnte man auch größere Mengen an Flugverkehr verkraften , etwa zur Luftfahrtmesse Aero. Tumulka: „Da gibt es eine klare Grenze und dann ist Schluss, damit der Tower nicht überlastet wird.“
Konkrete Debatte
Kurioserweise hatte die Aufsichtsbehörde in dieser Frage, das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF), schon 2013 dementiert, jemals nach einem Towerneubau verlangt zu haben. Damals war mit Verweis auf Behördenforderungen schon eine konkrete politische Debatte um die Frage, wie 3,5 Millionen Euro für einen Towerneubau finanziert werden könnten, im Gang.
Unbestritten ist, dass es Probleme mit dem alten Kontrollturm gibt. Im Vergleich zum umgebenden Seewald gilt der bestehende Tower als zu niedrig, was die Sicht einschränken soll. Außerdem herrscht drinnen drangvolle Enge, da Lotsenpersonal und Technik das Gebäude an Auslastungsgrenzen bringen.